Im Kindesalter wurde ihr ein Intelligenzquotient von Null attestiert. Heute studiert sie und kann sich mittels gestützter Kommunikation mitteilen. Veronika besitzt einen hellwachen Geist mit einer feinen sensorischen Wahrnehmung. In Veronika öffnen sich Räume, in denen die Realität in Farben, Klängen und abstrakten Formen erscheint. Ihre Eindrücke verarbeitet sie in Gedichten und Geschichten. Dabei ist Sandmädchen mehr als die Fortsetzung des preisgekrönten Kurzfilms Veronika, den Michel 2011 über Raila drehte. Heute ist Veronika nicht nur Protagonistin, sondern kreative Partnerin, die den Film mit ihren pointierten Texten trägt und zur Illustration ihres Innenlebens immer wieder detaillierte Bildvorschläge macht. In einem tiefgründigen, teilweise aber auch ausgesprochen humorvollen Dialog mit Mark Michel wird Veronika schließlich selbst zur Reiseleiterin in ihre ganz eigene Welt aus Sand, Musik und Worten.
Das dokumentarische Essay nimmt den Zuschauer mit auf eine filmische Reise hinein in die faszinierende Welt der jungen Autorin Veronika Raila. Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms stehen weniger Veronikas Einschränkungen als ihr Wissensdurst und ihr klarer, bestimmter Blick auf Kunst und Gesellschaft. Sandmädchen gibt einen Einblick in Veronikas Leben und konfrontiert uns mit unseren eigenen Vorurteilen. In filmischen Skizzen aus assoziativen Bildern, behutsamen Alltagsbeobachtungen und ausgewählten Texten entfaltet sich eine berührende Annäherung und Begegnung, in der nicht Krankheit und Beeinträchtigung im Vordergrund stehen, sondern die Suche nach der Kraft und Energie des Lebens.
Info
© Studiokino