Simone Trieder - Unsere russischen Jahre: Zweieinhalbtausend Familien werden am Dienstag, dem 22. Oktober 1946, in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands in einer Geheimaktion von sowjetischen Militärs aus dem Schlaf gerissen. Nur Stunden später sitzen sie im Zug mit unbekanntem Ziel. Die Väter sind Ingenieure und Techniker der Flugzeug- und Maschinenindustrie. Eine lebende Reparation – auf unbekannte Dauer...
Auf dem Tagebuch eines »Russlandkindes« basierend, und mit weiteren Stimmen von Zeitzeugen versehen, entsteht ein Kaleidoskop der fünf bis acht Jahre Russlandzeit der Kinder der verschleppten Spezialisten.
Monika Gibas und Ulrike Krauße - Jüdische Soldaten Magdeburgs: Als im Sommer 1914 der Erste Weltkrieg begann, meldeten sich 11.500 deutsch-jüdische Patrioten zu den Fahnen. Auch viele junge Juden aus Mitteldeutschland gehörten zu den ersten Kriegsfreiwilligen. Insgesamt kämpften im Ersten Weltkrieg rund 100.000 jüdische Soldaten in deutschen Armeen. 12.000 von ihnen bezahlten den Einsatz mit ihrem Leben. Der Band beleuchtet diesen lange Zeit verdrängten Teil deutsch-jüdischer Geschichte anhand von Schicksalen jüdischer Soldaten aus Magdeburg. Er zeigt auch, wie die Legende von den Juden als Drückebergern noch im Krieg und erst recht nach der Kriegsniederlage Deutschlands lanciert wurde. Antisemitismus blieb eine der Grundüberzeugungen der deutschen Nachkriegsgesellschaft – trotz des Patriotismus und des hohen Blutzolls deutscher Juden im Einsatz für ihr Vaterland.