Konzert im Rahmen des Internationalen Chorwettbewerbs
Mit den Augen hören – das Ensemble „Sing an Sign“ singt Werke von Heinrich Schütz und setzt sie gleichzeitig in Gebärdensprache um. Musik wird so nicht nur akustisch, sondern auch visuell erfahrbar.
Schütz gilt als Meister der musikalischen Rhetorik, jener Kunst, einen Text mit musikalischen Mitteln auszudeuten. Seine musikalisch-rhetorischen Figuren sind nicht nur hör-, sie sind auch lesbar. So z.B., wenn es um das Motiv des Kreuzes oder die „Vertonung“ eines Weinberges geht. – Doch wie es, wenn man tatsächlich nur sehen und nicht oder nur eingeschränkt hören kann?
Luther - Schütz - Bach
Das Ensemble SING&SIGN widmet sich vorwiegend Johann-Sebastian Bachs Kompositionen und macht seine Musik auch hörbehinderten Menschen zugänglich, indem mit Gebärdensprache musiziert wird. Im Jahr 2022 jähren sich nun zwei ganz besondere Begebenheiten: wir gedenken Schütz’ 350. Todestag (6.November 1672) und feiern 500 Jahre Lutherübersetzung des neuen Testaments, dessen erste Auflage Luther im September 1522 fertigstellte. „Ohne Luther kein Bach“ heißt es oft (und keine Gemeindegesangbücher, die es vor der Reformation nicht gab), denn Bach, der wenigstens 30 der 37 Lieder Luthers vertonte und ausdeutete, war Lutheraner durch und durch. Und auch die verwendeten Bibelverse und Psalmen in geistlichen Kompositionen von Heinrich Schütz und vielen seiner Zeitgenossen, stammen zumeist aus der deutschen Übersetzung der Bibel Martin Luthers, stützen oder beziehen sich darauf. In seinem Konzertprogramm geht das Ensemble dieser Gemeinsamkeit der beiden bedeutendsten deutscher Barockkomponisten Schütz und Bach und ihren Verbindungslinien nach.
Eintritt frei! Um Spenden wird gebeten!