©Wenzel Oschington
Hengstmanns Sommertheater - Die Magdeburger Stadtmusikanten
Magdeburger Stadtmusikanten - Hengstmanns Sommertheater 2021
Frage: Wären sie in der Lage, hoch geschätztes Publikum, ihren Kindern oder Enkeln aus dem Stand ein Märchen zu erzählen? Ohne Hilfsmittel. Also ohne Märchenbuch oder das Märchen vorher „gegoogelt“ zu haben. Nein, so ganz spontan. Einfach so, aus der Erinnerung heraus? Eine kaum lösbare Aufgabe. Gut, einige Koalitionsverträge der Parteien in Deutschland ähneln in Schriftform einem Märchenbuch. Aber glauben sie uns: Daraus möchten sie ihren Kindern und Enkeln nicht vorlesen, denn die Realität ist oft schlimmer als so manches grausame Märchen. Sie erinnern sich: Die Hexe von Hänsel und Gretel wird zum Schluss in einen glühend heißen Backofen geschoben. Wir könnten hier noch mehrere Beispiele nennen aber wir möchten ihr Nervenkostüm nicht weiter strapazieren. In den alten Märchen agieren oft Mensch und Tier zusammen. Die Tiere können plötzlich sprechen und denken. Viele Menschen sehnen sich nach dieser Fähigkeit. Die Tiere im Märchen konnten auch manchmal singen. Bestes Beispiel: Die Bremer Stadtmusikanten. Sie wurden aus ihrer Heimstadt gnadenlos verjagt, weil sie zu alt waren. Aber auch Menschen werden alt. Nun aber die Frage: Wohin mit den alten Menschen? Wohin mit den alten Tieren? Sicher, für Mensch und Tier gibt es Heime. Aber eben nur im Märchen sind die Tiere in der Lage ihr Schicksal in die eigenen Pfoten zu nehmen. Esel, Hund, Katze und Hahn treffen sich ganz zufällig und kehren Bremen ihre pelzigen und gefiederten Rücken und suchen eine neue Bleibe. Und wie der Zufall es will, landen sie in Magdeburg. In dieser Stadt versuchen sie eine neue Karriere als tierische Kapelle zu beginnen.