Monate hat er geschwiegen, jetzt will Uwe Steimle reden über seinen - wie er selbst sagt - „MDR-Rauswurf“. Als Polizeiruf-110-Kommissar Hinrichsen und als Kabarettist war er bei seinem Publikum stets dafür bekannt, politischen und gesellschaftlichen Dingen auf den Grund gehen zu wollen. Steimle will „politisch“ sein. Mit feiner Klinge eben. Doch in „Steimles Welt“, seiner Reportage-Sendung, provozierte der Satiriker bewusst. So sehr, dass es manchem Zuschauer und dem TV-Sender am Ende zu viel wurde. Der Vorwurf: fragwürdige Interviews. Steimles T-Shirt-Statements wie „Putin-Versteher“ oder „Kraft durch Freunde“ blieben ebenso nicht ohne Kritik. Dazu ist er Unterzeichner der „Gemeinsamen Erklärung 2018“, die sich gegen die „Beschädigung Deutschlands“ durch eine „illegale Masseneinwanderung“ richtet.
Der Schauspieler und Kabarettist geriet mit linken Parolen zunächst als Verharmloser der SED-Diktatur in die Kritik. Seit Pegida haben ihn auch die Rechten für sich entdeckt. Und er selbst? Ein bewusster Seitenwechsel?