Mit großem Zeitdruck und noch größerer Lust bewegen sich die Kabarettisten Frank, Sebastian und Tobias Hengstmann auf den Höhepunkt der Sommerspielzeit zu. Gemeinsam mit den Gästen Franziska Hengstmann, Christian Karius, Heiko Herfurth und Marie Matthäus wird es während des 13. Sommer-Open-Air-Kabaretts in diesem Jahr sehr historisch und zeitgenössisch zugleich und das im bersten Sinne. Unter dem Titel „Von Halbleitern und Halbkugeln“ konzipieren die Akteure auf der Bühne vor dem Schleppdach auf dem Freigelände des Magdeburger Technikmuseums ein komplett neues Thema.
Die Geschichte und die Gegenwart Magdeburgs wird im diesjährigen Sommerspektakel der Hengstmänner für allerlei Verballhornungen herhalten müssen. Erleben Sie, wie
das Traditionsensemble den Bogen zwischen Intel und Otto von Guericke schlägt. Hier gibt es in 26 Vorstellungen wundersame Dialoge, Entwicklungen und Figuren. Erwartungsgemäß wird das ganze Spiel wie in jedem Jahr mit musikalischen Leckerbissen gewürzt. Der Startschuss fällt am Donnerstag, den 9. Juni um 21 Uhr.
Und so sehen die Akteure ihren Stoff:
Da soll es doch Menschen geben in Deutschland, wenn man die fragt: „Haben sie schon mal etwas von Magdeburg gehört?“ dann bekommt man meistens zur Antwort: „Gehört irgendwie ja!“ Als Nachsatz aber hört man oft die Meinung: Also freiwillig möchte da nicht hin. Die in Magdeburg machen doch seit Jahrhunderten nur halbe Sachen. Als Beispiele werden dann benannt: Die Magdeburger Halbkugeln. Der grausame Fusel „Halb und Halb“ gebraut von einer Magdeburger Fuselschmiede. In den Eisdielen gab es hauptsächlich „Halb“-gefrorenes Eis, bedingt durch die Energieknappheit in der Stadt war man damals selten in der Lage, richtiges Eis herzustellen. Durch Magdeburg schlängelt sich in südlicher Richtung die „Halb“- erstädter Straße. So könnte man noch viele Beispiele anführen, welche die permanenten Halbheiten in Magdeburg befördern. Doch damit soll endlich Schluss sein. Die Stadt kämpft seit vielen Jahren darum sich zur „BOOMTOWN“ zu entwickeln. Und diese Stadt scheint den richtigen Kurs eingeschlagen zu haben. Nationale und Internationale Großunternehmen haben und werden sich in und Magdeburg ansiedeln. Aldi ist lägst da. Da kann man sich Chips kaufen und lustvoll aufknabbern. Doch kommen noch mehr Chips in die Stadt. Die allerdings sind nicht zum Knabbern geeignet. Die Firma Intel will am Rande Stadt für läppische 17 Milliarden, nein, kein Krankenhaus, sondern in eine Chipfabrik und in eine Fabrik für Halbleiter investieren. Nun höre ich schon wieder die Ignoranten lamentieren: Nicht schon wieder nur halbe Sachen! Da kann man nur Lachen. Endlich werden in Magdeburg aus halben Sachen ganze Sachen. Ein kleines, verschmitztes Lächeln in
die Zukunft der Stadt dürfte dem Magdeburger schon jetzt gestattet sein.