Ausgerechnet einem Kabarettisten passiert das unerwartete Wunder: Er wird älter. Das klingt nun wirklich nicht sehr aufregend, aber wer Richter kennt, der ahnt: Es könnte trotzdem lustig werden. Vor lauter Kabarettspielen hat er ganz vergessen: Er hat genullt. 60! Schon? Oder erst?
Egal, 60 sind die neuen 40. Der Testosteronspiegel nimmt ab, dafür nimmt die Altersweisheit zu. Also erzählt er wieder Geschichten, bei denen man sich so seine Gedanken machen kann. Was davon ist wirklich passiert und was hat er erfunden? Man weiß es nicht. Aber gerade das macht ja die Spannung aus.
60 Jahre, davon 35 auf der Bühne. Ohne nennenswerten Schaden angerichtet zu haben. Ein Wunder, das man sich nicht erklären kann. Darum brauchen wir einfach mehr Wunder. Wo jeder sagt: Ich kann es kaum glauben. Davon wird in diesem Programm erzählt. Sie werden sich wundern!
„Es ist der Reiz des Lebens, dass man nicht alles für selbstverständlich hält, sondern noch bereit ist, sich zu wundern.“ (Loriot)
Geradlinigkeit ist für Ralph Richter eine Charakterfrage, aber auch ein Kennzeichen seines Lebensweges. Denn als Ralph Richter sein Studium der Schauspielerei wegen angeblicher Talentlosigkeit beenden musste, pfiff er den angeblichen Autoritäten was und wurde: Schauspieler.
Neben seiner Ensemble-Tätigkeit unter anderem in Wittenberg und an der Landesbühne Sachsen-Anhalt in Eisleben entdeckte er früh den Reiz der „Kleinkunst“-Bühne für sich und eroberte sie unter anderem mit Solo-Kabarett-Programmen. „Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal“, lautet das Motto des gelernten Bäckers. Und ganz ehrlich: Ralph Richter ist für diese steile These der beste lebende Beweis.