Der Bildhauer Wieland Förster wurde Anfang des Jahres 90 Jahre alt. Nur wenigen Bildhauern ist es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geglückt, der lange zurückreichenden Geschichte der menschlichen Figur in der Kunst wirklich neue Aspekte hinzuzufügen. Wieland Förster konnte dies gelingen, weil er die Ideen der Bildhauerkunst der Moderne und deren Bemühen, die sichtbare Welt nicht zu illustrieren, sondern deren Ordnung zu erforschen, aufgriff.
Wieland Försters Schaffen umspannt zwei Hauptthemen: Liebe und Tod, verkörpert in Frau und Mann. Hinter dieser Polarisierung steckt die persönliche Leiderfahrung seiner Generation, die viel zu jung und wehrlos aus dem Leben und in den Krieg gerissen wurde, und auf die sich anschließend noch die Schuldfrage der Geschichte legte.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus dem umfangreichen Sammlungsbestand dieses Bildhauers im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen. Die Mehrheit der ausgestellten Werke entstand in den 1960er bis 80er Jahren und macht heute sichtbar, wie Zeitgeschichte in Kunstgeschichte übergeht.
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr