
© Bernd Schallenberg
Salka-Valka Schallenberg
Die Geschichte des angesehenen Künstlers Otto Nagel ist eine der Entartung, Enteignung und des Vergessens. Während des Nationalsozialismus wurden einige seiner Werke zerstört. In der DDR geriet sein Erbe ins Visier von Kulturfunktionären. Schon damals und bis heute kämpfen die Frauen in Nagels Leben dafür, sein Werk in Erinnerung zu behalten. Seine Frau Walli Nagel gründete in 1973 in Berlin das Otto-Nagel-Haus. Seine Tochter leitete dieses als Kulturwissenschaftlerin gemeinsam mit ihrem Mann, wurde daran allerdings von der DDR-Regierung gehindert. Als Journalistin beschäftigt sich Salka-Valka Schallenberg, Nagels Enkelin, mit Kunstraub in der DDR und dem spezifischen Fall ihres Großvaters. Im Rahmen der Magdeburger Frauenaktionstage stellt Schallenberg die Autobiografie ihrer Großmutter vor, in der die Familiengeschichte intensiv beleuchtet wird. Ein Fokus der diesjährigen Aktionstage liegt definitiv auf Frauen im geteilten Deutschland.
Darüber hinaus im Brennpunkt stehen die Debatten von heute. Da wäre die Ausstellung „misogynist biased AI“ von Sophie Lenglachner. Dort zeigen Bilder und Skulpturen auf, wie künstliche Intelligenz sexistische Gedankenmuster erlernt und reproduziert. Oder ein Vortrag von Dr. Ute Seeland, in dem sie über die Vorteile geschlechtersensibler Medizin spricht. Hochaktuell bleibt auch das Thema Gewalt gegen Frauen. Nach Zahlen des Landeskriminalamtes gab es allein 2023 rund 8.000 Fälle häuslicher Gewalt. 518 Frauen und 565 Kinder suchten daraufhin Zuflucht in den Frauenhäusern. Während einer Kunstversteigerung im „Basta“ soll Geld für deren Finanzierung gesammelt werden.