© Göran Gnaudschun
Die Freiwilligen können auch Aktionstage organisieren
Sich nach der Schule direkt in eine Ausbildung oder ein Studium stürzen – das können und wollen nicht alle junge Menschen. Oft wissen sie nach der gerade abgeschlossenen Schule einfach noch nicht, welchen Weg sie gehen wollen. Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ist für viele Unentschlossene genau das richtige, um ein Jahr lang Zeit zu haben, etwas auszuprobieren. Möglich ist ein FSJ etwa im Bereich politische Bildung, Engagementförderung, parlamentarische Strukturen oder Medien. Lydia Probst koordiniert die Freiwilligendienste bei den „Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten“ (ijgd): „Die Jugendlichen suchen sich ihre Schwerpunkte selbst aus, werden aber dabei nicht alleine gelassen. Es gibt während des einjährigen FSJ insgesamt vier Seminarwochen, an denen wir die Arbeit in den Einsatzstellen besprechen.“ Die Freiwilligen erhalten künftig ein monatliches Taschengeld über 365 Euro. Milena Neumes ist FSJlerin im Landtag von Sachsen-Anhalt und ist zufällig auf die Möglichkeit des FSJ gestoßen: „Mein Wunsch war es, nach dem Abitur bei einer politischen Institution zu arbeiten. Dass es die Option gibt, ein FSJ im Parlament machen zu können, war für mich völlig überraschend. Im Landtag habe ich die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten und zu entscheiden, welche Themen ich bearbeiten möchte.“ Zusammen mit der ijgd planen die FSJler jedes Jahr auch einen Aktionstag zu einem eigenen Schwerpunkt. In den letzten Jahren waren Feminismus, Gentrifizierung oder Menschenrechte auf der Tagesordnung. Freie Plätze für ein FSJ gibt es noch beim Landesnetzwerk Migrantenorganisationen, der Gedenkstätte für Opfer der NS-Euthanasie Bernburg oder auch in der Landtagsfraktion DIE LINKE.