
© Ebenezer Howard
Ebenezer Howards ideale Gartenstadt
Ebenezer Howards ideale Gartenstadt
Die Idee der Gartenstadt stammt ursprünglich aus England. Sie war eine Reaktion auf die zunehmend schlechter werdenden Wohn- und Lebensverhältnisse im Arbeitermilieu in den von Industrialisierung geprägten Großstädten. Immer mehr Menschen drängten in jenen Jahren in die Städte, was zu einer permanenten Verdichtung von altstädtischen Wohnvierteln mit ineinander verschachtelten, lichtlosen Hinterhofquartieren führte, die oft genug noch schimmlig-feucht waren. Hinzu kam die vom Qualm der Fabrikschornsteine verschmutzte Luft. Solche Quartiere waren Brutstätten für Krankheiten.
Gartenstädte nach Plan
Als der britische Sozialist Ebenezer Howard 1898 erstmals seine Idee der planmäßigen Stadtentwicklung durch Gartenstädte präsentierte, dachte er an kreisförmige Idealstädte. Er stellte sich eigenständige Kommunen vor, die durch breite Agrargürtel voneinander getrennt und durch Eisenbahnen miteinander verbunden wären. Damit sollte die bisherige Trennung von Stadt und Land aufgehoben werden. Die einzelnen Funktionen ordnete er konzentrisch an und trennte sie durch breite Grünstreifen voneinander ab. Um einen gartenähnlichen zentralen Platz waren die öffentliche Gebäude vorgesehen. Um diese schloss sich ein erster Ring in Gestalt eines öffentlichen Parks, umgeben von einem Ring mit Wohngebäuden.
Howard setzt Gartenstadtbewegung in Gang
Howard ging noch einen Schritt weiter: in einem Buch stellte er sozialreformerische Ideen, wie das von ihm als notwendig erachtete genossenschaftliche Grundeigentum, in den Mittelpunkt. Auch argumentierte er, wie wichtig ihm eine Mitbestimmung der Bewohner und ihr lebenslanges Mietrecht waren. Es war der Anfang einer Gartenstadtbewegung, die nach der Jahrhundertwende schnell auch in Deutschland Freunde fand und sich ausbreitete.