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Tino Bredau am Sülzehafen
Mit dem Schwimmbagger wird dem Schlamm zu Leibe gerückt: Der Sülzehafen im März
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Der Sülzehafen 1964
Liegeplatz für Kleinboote: Die in den 1960ern offene Sülzemündung
Das Problem war nicht zu überriechen. Während des Elbniedrigwassers im letzten Sommer kam den Ausflüglern am Mückenwirt ein zarter Klosettgeruch entgegengeweht. Der rührte vom Faulschlamm in der alten Sülzemündung. Dass der sich hier ansammeln konnte, hat seine Gründe. Bis Ende der 1960er war die alte Sülzemündung noch offen. Kanalisiert, bildete sie im Bereich der dahinter angrenzenden Industriebetriebe eine Art Hafen aus. Der wurde später verfüllt, seither sperrt ein Damm, über den auch die Zufahrt zum Mückenwirt läuft, den Teil ab.
Bisher war das stinkende Gewässer öffentlicher Grund. Jetzt haben die beiden Mückenwirte die Initiative ergriffen, erwarben das Wassergrundstück und lassen den Schlamm derzeit auf eigene Kosten ausbaggern. Die sind immens: Weil im Schlamm Industriegifte nachgewiesen wurde, rechnen sie mit 400.000 €, ein Viertel ist Fördergeld der Stadt. Die Vision der Mückenwirte: Keine Gerüche mehr und den kleinen Hafen wollen sie zum Anlegeplatz für Sportboote entwickeln, ein paar Hausboote sollen Übernachtungsmöglichkeiten für Radtouristen bieten. Im April sollen die wichtigsten Arbeiten am Außengelände fertig sein. Pünktlich zum beginnenden Frühling!