Bundestagswahl 2017: Sie wollen nach Berlin

Wählen, Kreuz

Die Qual der Wahl

Lange Jahre war Magdeburg und der zur Stadt gehörende Wahlkreis fest in der Hand der Sozialdemokraten. Bei der letzten Bundestagswahl 2013 ging das Direktmandat an Tino Sorge und damit erstmals an einen Christdemokraten. Der Wahlkreis 69 umfasst die Stadt Magdeburg sowie die Kommunen Schönebeck, Barby, Calbe (Saale) und Bördeland. Von den ca. 238.000 registrierten Wahlberechtigten im Wahlkreis kommen 190.000 aus Magdeburg. Von den elf Bewerbern für diesen Wahlkreis sind alle zugelassen worden. Die zwei Frauen und neun Männer kommen alle aus Magdeburg. Einziger aktiver Mandatsträger im Bundestag neben Tino Sorge ist der SPD-Mann Burkhard Lischka

Bundestagswahl, 24. September, Briefwahlunterlagen können online bis 22.9. unter www.magdeburg.de/info/briefwahl beantragt werden

Das sind die 11 Kandidaten:

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Burkhard Lischka (SPD)

Als innenpolitischer Sprecher der SPD ist er das bekannteste Gesicht Sachsen-Anhalts im Bundestag. Sein Wort hat dort Gewicht und sein Spezialthema ist die innere Sicherheit. Lischka ist aber auch vehement für eine solidarische Gesellschaft und eine Politik, die keinen ausgrenzt. Er ist dafür, Innovation und soziale Gerechtigkeit zusammenzubringen. Ein wichtiges Ziel für ihn ist auch die Abschaffung der Kleinstaaterei im Bildungswesen. ++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 52, geboren in Marsberg/NRW, verheiratet Beruf: Jurist Politische Erfahrung: seit 1989 in der SPD, ab 2006 Staatssekretär im Justizministerium, ab 2009 im Deutschen Bundestag, Mitglied im Innenausschuss Themen: Inneres, Justiz Facebook: 3719 Likes

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Tino Sorge (CDU)

Der Mann hat eine CDU-Musterkarriere hingelegt: Mit 18 Jahren rein in die Junge Union, Landesvorsitzender RCDS, Mitglied des Kreisvorstandes, Jura-Studium mit absolviertem 2. Staatsexamen, Hochzeit, Familie. 2013 schaffte er als Magdeburger Direktkandidat den Sprung in den Bundestag, profilierte sich dort im Gesundheitsausschuss, wirkt auch im Verkehrsausschuss mit und setzte sich mit Erfolg für den Erhalt der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Magdeburg ein. Er sagt: „Mit einem Direktmandat hat Dein Wort in Berlin einfach mehr Gewicht.“ +++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 42 Jahre, geboren in Ilmenau/Thür., verheiratet Beruf: Rechtsanwalt/derzeit MdB Polit. Erfahrung: seit 2013 im Deutschen Bundestag, Mitglied im Gesundheitsausschuss Themen: Gesundheit, Wirtschaft, Verkehr Facebook: 1088 Likes

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Marcel Guderjahn (Gartenpartei)

In seinem Buckauer Kiez ist Marcel Guderjahn eine Bekanntheit. Immer wieder hat er dort über die Jahre Projekte angeschoben. Seit 2010 engagiert er sich auch im Stadtrat von Magdeburg, erst für die Partei Die Linke, schließlich für die Gartenpartei. Politisch steht er die für Chancengleichheit aller, das bedingungslose Grundeinkommen, auch macht er sich für die Förderung von Handwerk und Gewerbe stark. Als grundsätzliche Messlatte seiner Arbeit steht für ihn dabei die Interessenvertretung des einfachen Bürgers – des „Kleinen Mannes“. +++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 36 Jahre, geboren in Magdeburg, verheiratet ausgeübter Beruf: Gastronom Politische Erfahrung: seit 2010 im Stadtrat aktiv Themen: Soziales, regionale Wirtschaft Facebook: aktiv

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Eva von Angern (Die Linke)

Als 19-jährige trat sie 1996 in die damalige PDS ein und hat seither eine bemerkenswerte Entwicklung bei den Linken genommen. Erst Stadtvorsitzende und ab 2002 im Landtag ist sie dort als stv. Fraktionsvorsitzende heute höchst anerkannt. Nun möchte sie den nächsten Schritt gehen und ihren Einfluss in Berlin geltend machen. Als ihr wichtigstes politisches Ziel nennt sie die Beseitigung der Kinderarmut, sie steht auch für soziale Teilhabe aller, mehr Investitionen in die Bildung sowie ökologische Nachhaltigkeit vor Profit. +++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 40, verheiratet ausgeübter Beruf: Juristin polit. Erfahrung: seit 1996 Mitglied von PDS/Die Linke, seit 2002 im Landtag Facebook: 4059 Likes

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Frank Pasemann (AFD)

Mit Wirtschaft kennt sich der Diplom Ökonom aus und er wünscht sich, dass nicht nur in Wirtschaftsfragen mehr konstruktive Streitkultur einzieht. Er jedenfalls möchte vor allem für neue Möglichkeiten der Mittelstandsförderung und der Existenzgründung kämpfen. Die staatliche Subventionierung von „wenig nachhaltigen Großunternehmen“ sieht er kritisch. Zur Landtagswahl 2016 holte er im WK 13 (MD Süd) mit 20,9 % die zweitmeisten Direktstimmen. ++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 52, verheiratet ausgeübter Beruf: Diplom Ökonom, selbstständig Politische Erfahrung: 1982-1997 LDPD / F.D.P. seit 2015 Mitglied der AfD Themen: Wirtschaft, Hochschulen Facebook: 124 Likes

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Gustav Haenschke

1989 gründete er eine der ersten SPD-Ortsvereine im Osten, chauffierte später sogar mal MP Reinhard Höppner, ehe er dann überraschend zur NPD wechselte.Kommentar: Er habe schon immer national gedacht. Bereits 2013 stand er als Kandidat auf dem Wahlzettel, diesmal ist er Spitzenkandidat. Er kommt eigentlich aus der Börde und sein Lieblingssatz passt zur Ackerscholle: „Ohne unsere Wurzeln können wir nicht gedeihen.“ +++++ Im Kurz-Profil +++++Alter: 69Beruf: Kraftfahrer/Kfz-Schlosser/ RentnerPolitische Erfahrung: ab 1989 SPD, 2007 Wechsel zur NPDFacebook: aktiv

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Daniel Wiegenstein (MLPD)

Daniel Wiegenstein ist ohne Zweifel fleißig. Zu praktisch jeder Wahl steht der gelernte Formenbauer mit seinem Wahlstand der Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands in der Fußgängerzone und klärt die Menschen über das Programm der MLPD auf, über fundamentale Kapitalismuskritik aber auch über die Sorge vor Umweltzerstörung. Er und seine Mitstreiter*innen lassen sich auch davon nicht beirren, dass sie bei praktisch jeder Wahl nur eine Handvoll Stimmen bekommen. +++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 59 ausgeübter Beruf: Anlagenfahrerpolit. Erfahrung: seit Jahren in der MLPD

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Bildrechte: Bettina Fassl

Bettina Fassl (Tierschutzallianz)

Die 54-jährige Bettina Fassl tritt für die Tierschutzallianz an

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Karlheinz Körner (Freie Wähler)

Mit Häusern kennt sich Karlheinz Körner aus. Ab 1991 baute er das kommunale Immobilienmanagement im Osten mit auf und war von Anfang an auch bei den Freien Wählern dabei, die sich für Bürokratieabbau und weniger Subventionsfilz des Staates einsetzen. Als sein wichtigstes politisches Ziel nennt er die „Verbesserung der Lebensgrundlagen breiter Bevölkerungsschichten“. Ausgerechnet ein Wirtschaftsmann wie er hält es auch mit Lenin und dessen Spruch „Lieber weniger, aber besser“ +++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 64, Jahre, geboren in Germersheim/Rheinland Pfalz, verheiratetausgeübter Beruf: DiplomkaufmannFacebook: 27 Likes

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Matthias Borowiak (Die Grünen)

Er ist noch recht neu in der politischen Arbeit, als jüngster Direktkandidat vertritt er die kommende Generation. Entsprechend sind die wichtigen Themen des Ingenieurs angesiedelt: Das Gesundheits- und Rentensystem muss unbedingt reformiert werden, zugleich braucht das Land Impulse vom Staat, „um die Energiewende, die unser Land fit für die Zukunft macht, anzupacken“. Diese Energiewende ist für ihn auch das wichtigste politische Ziel.+++++ Im Kurz-Profil +++++Alter: 33, geboren in Magdeburg, verheiratetBeruf: Diplom Ing. BiosystemtechnikPolitische Erfahrung: seit 2010 Mitglied bei B‘90/Die GrünenThemen: ForschungFacebook: 55 Likes

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Karl-Heinz Paque (FDP)

Der Wirtschaftsprofessor hatte bereits ab 2002 eine intensive politische Karriere im Landtag, vier Jahre war er aber eher glückloser Wirtschaftsminister. Seit der Abwahl seiner FDP möchte er nun dazu beitragen, dass die einzige Partei der Freiheit in den Bundestag zurückkehrt. Im Bereich Verkehr setzt er sich u.a. für den sechsspurigen Ausbau der A14 ein. Sein wichtigstes Ziel ist allgemeiner Art: „Zu helfen, dass Deutschland prosperiert und Ostdeutschland wieder wirtschaftlich stärker gegenüber dem Westen aufholt als bisher.“ +++++ Im Kurz-Profil +++++ Alter: 60, geboren in Saarbrücken, verheiratet ausgeübter Beruf: Universitätsprofessor polit. Erfahrung: seit 1999 Mitglied der FDP, 2002-2006 Finanzminister Sachsen-Anhalt Themen: Wirtschaft, Finanzen Facebook: 1680 Likes