
© DHV Ortsgruppe Magdeburg
Engagierte der DHV Ortsgruppe Magdeburg
Einst als Heilpflanze geschätzt, heute als Droge verteufelt: Die Geschichte von Cannabis geht weit zurück, doch der gesellschaftliche Umgang bleibt umkämpft. Seit der Teil-Legalisierung vor einem Jahr brodelt die Debatte weiter, jetzt steht alles auf der Kippe. Der Deutsche Hanfverband setzt sich für eine vollständige Legalisierung ein.
In Magdeburg gründete sich vor sechs Jahren ein Ortsverband des DHV mit rund 30 Mitgliedern. Sie praktizieren, so Jo-Otto Fischer im Namen der Ortsgruppe: „friedlichen Aktionismus“. Mit Infoständen, Demos und kulturellen Aktionen wollen sie Wissen vermitteln, Vorurteile abbauen und Verständnis schaffen – sowohl für den vielfältigen Nutzen der Pflanze als auch für die Konsumenten. Dabei geht es nicht um uneingeschränkten Konsum, sondern um die Gefahren des Schwarzmarktes. Eine Legalisierung würde einen regulierten Markt mit klaren Regeln, Qualitätsstandards und sicheren Anlaufstellen mit sich bringen und die Gefahren eindämmen, die mit synthetisch hergestelltem Cannabis oder hinzugefügten Streckstoffen einhergingen.
Im Mai findet nun schon der vierte „Global Marihuana March“ statt. Ohne Straßen zu sperren oder Hetze zu verbreiten, wollen die Aktivisten dadurch einen Raum für Austausch schaffen. Mit Live-Musik, DJs, aber auch Redebeiträgen und Kundgebungen wird im Klosterbergegarten ein Treffen organisiert. Mit Blick auf die politischen Entwicklungen könne es schon das letzte Mal sein, dass man in entspannter Atmosphäre öffentlich rauchen dürfe, erklärt Jo-Otto Fischer von der Ortsgruppe Magdeburg.

© Conrad Engelhardt