Baguettes am Akkumulatorenhaus
Das markante rote Backsteingebäude mit dem Spitzhütchen war lange Jahre der Hingucker im ehemaligen Elbbahnhof. Mittlerweile wirkt der Bau am westlichen Lager der Hubbrücke durch die entstandene umliegende Wohnbebauung weniger dominant. Das sogenannte Akkumulatorenhaus diente einst als Notstromversorgung für die Hubbrücke, um die hydraulischen Hubmotore auch bei plötzlichem Ausfall des Stromnetzes betreiben zu können. Für das Gebäude gab es immer wieder gastronomische Ideen. Vor Jahren war u.a. ein Asia-Restaurant mit Japangarten angedacht. Zuletzt kaufte ein Privatinvestor Gebäude und Grundstück. Allerdings wurde „die beabsichtigte gastronomische Nutzung des Gebäudes von der Stadt abgelehnt“, fasst Investor Matthias Pohl den aktuellen Stand zusammen. Bestand haben aber die Pläne für den Neubau eines Bistros in einem verglasten Pavillon gegenüber am Brückenzugang. Vor 2016 ist aber nicht mit dem Baubeginn zur rechnen. „Das Akkumulatorenhaus werden wir jetzt stattdessen als Gästewohnung ausbauen.“
Fisch fürs Kavalier
Als letzte Insel der Wildnis im aufgeblühten Quartier des Elbbahnhofs hält sich seit Jahren das ehemalige Kavalier Scharnhorst. Zu Zeiten, als Magdeburg noch preussische Festung war, sollte es die südliche Stadtseite und die hier einmündenden Eisenbahngleise decken. Aber das ist lange her.
Noch in diesem Jahr wird die denkmalgerechte Sanierung des Kavaliers durch einen privaten Investor beginnen. Geplant ist ein Mix aus Wohnen, Kleingewerbe, Büros und auch Gastronomie. Eine einzeln stehende Kasematte (mit Erddach gegen Artilleriebeschuss gesicherter Mannschaftsraum) im Innenhof des Kavaliers soll zu einem Fischrestaurant umgebaut werden. Das rustikale Backsteingewölbe bietet sich dafür bestens an. Und Gastronom Olaf Falke, der gerade erst sein Bistro „Falkennest“ im Elbbahnhof eröffnete, bringt aller Erfahrung mit: er stammt von der Ostseeküste und hat als Küchenchef auf Kreuzfahrtschiffen zuletzt zehn Jahre lang alle Arten von Fisch zubereitet. Vor Ende 2016 ist mit einer Eröffnung allerdings nicht zu rechnen.
Wehrhafter Kubus mit femininen Anbau
Bewegung ist auch in den über Jahrzehnte leer stehenden Rest des ehemaligen Eisenbahnfestungstores unterhalb des Fürstenwalls gekommen. 2011 hat die Stadt das Grundstück in einem Bieterverfahren an die Gastronomin Monika Köhler verkauft. Eigentlich sollte es längst fertiggestellt sein, aber zunächst verhinderte es das Hochwasser von 2013, als im Tonnengewölbe 30 cm hoch das W
asser stand und hochwassersicher umgeplant werden musste. „Der jetzige Entwurf ist jetzt noch schöner. Der wehrhafte Kubus bekommt einen femininen Neubau zur Seite gestellt“, schwärmt Köhler. Dazu mussten kostenintensive Auflagen des Denkmalschutzes umgesetzt werden. Sie ist dennoch zuversichtlich: Wenn alles gut geht, will sie noch in diesem Jahr Eröffnung feiern.