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© Klaus-Peter Voigt
Magdeburgische Hochzeit
Die Produzenten Oliver Vogt und Michael Bard mit Christian Friedel, der die Rolle des Willigis Ahlemann spricht
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© Conrad Engelhardt
Magdeburg von 1631
Wie Magdeburg um 1631 aussah, zeigt das Stadtmodell im Museum.
Es sind dramatische Tage, damals im Frühjahr 1631. Feldherr Tilly, oberster Befehlshaber der kaiserlichen Armee, steht mit seinem Heer vor den Toren Magdeburgs um das kaiserlich-katholische Restitutionsedikt zu vollstrecken und die widerspenstige protestantische Stadt in die Knie zu zwingen. Oben auf dem Wall steht Obrist von Falkenberg von den verbündeten Schweden. Er will die Stadt unbedingt halten. Tilly sendet ein Ultimatum und die Stadträte möchten angesichts der Übermacht des Feindes gern einlenken. Aber von Falkenberg redet auf die Stadträte ein, sein oberster Kriegsherr, König Gustav Adolf von Schweden, würde rechtzeitig ein Heer schicken. So verstreicht das Ultimatum. Nach Kriegsrecht ist die Stadt bei Einnahme dann zur Plünderung freigegeben. In den Morgenstunden des 10. Mai geht der Sturm los. Tatsächlich dringen Tillys Söldner am Neuen Werk in die Stadt ein. Das nun beginnende Morden und Plündern entfacht einen Stadtbrand. So geht die stolze Stadt an diesem Tag unter, zwanzigtausend Magdeburger kommen ums Leben, nur wenige retten sich in den schützenden Dom.
Ehepaar Im Spannungsfeld historischer Ereignisse
Vor dem historischen Hintergrund des Fanals schrieb die Schriftstellerin Gertrud von le Fort 1938 einen Roman. Anfang der 1930er Jahre hatte sie den Dom der Elbestadt besucht, war dort wie die Elenden 1631 für wenige Stunden eingeschlossen gewesen und habe in dieser Zeit die Idee für ihr Buch entwickelt. Sie schildert darin die Geschichte des Brautpaars Erdmuth Plögen und Willigis Ahlemann im Spannungsfeld der historischen Ereignisse.
Ambitionierte Hörbuchproduktion
Fast achtzig Jahre nach Erscheinen des Romans wurde das Manuskript nun zum Ausgangspunkt einer ambitionierten Magdeburger Hörbuchproduktion. Initiator ist der Kult e.V. (u.a. Veranstalter von Olvenstedt probiert‘s) um Michael Bard, der als Vereinsvorsitzender auch Regie führt. Es ist ein Projekt, das auch für die gestandenen Theaterleute Neuland ist. Für die beiden Hauptrollen hat man mit den Schauspielern Corinna Breite (Magdeburger Töchter) und Christian Friedel (Das Weiße Band, Elser) große Namen gewinnen können. Dazu sind weitere 40 Sprecher an der szenisch angelegten Erzählung beteiligt, darunter Prominente wie Magdeburgs Alt-OB Willi Polte, Domprediger Giselher Quast und SWM-Chef Helmut Herdt. Auch gestandene Schauspieler wie Peter Wittig, Lars Johansen, Matthias Engel, Ines Lacroix und Thomas Rühmann übernahmen Rollen.
Magdeburgische Hochzeit, Öffentliche Präsentation und Lesung am 9. Mai, 21 Uhr im Dom, Magdeburgische Hochzeit, Hörbuch mit 6 CDs, ISBN: 978-3-938247-14-3, ostnordost Magdeburg; 24,80 €