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Christian Rathmann
Nach 2400 Kilometern am Ziel: Der Magdeburger in der Ebene von Braila, kurz vor dem Donaudelta.
Das Meer rauscht, die Möwen kreischen und der Mond spiegelt sich im Schwarzen Meer. Nach gut 2465 km im Sattel sitzt Christian Rathmann im Sand und streckt die Beine aus. Vier abenteuerlich schöne Wochen auf dem Donauradweg liegen hinter ihm. Es war bereits seine achte Fernfahrt und immer ist er solo unterwegs. „Auf mich allein gestellt sind bei solchen Touren stets die Begegnungen mit den Menschen das prägendste.“
Wenn Christian von seinen Touren erzählt, spürt man dieses Gefühl von Freiheit, man meint, den Wind hören zu können und die Sommerluft zu riechen und das Zwicken der Wade bei langgezogenen Anstiegen. „Für mich gibt es kaum eine intensivere Art zu reisen als mit dem Rad. Man nimmt jede Geländewelle wahr, über die man sonst mit dem Auto hinwegsaust, die Landschaft fließt langsam vorbei, es bleibt genug Zeit zu schauen, zu empfinden. Und allein kommt man schneller in Kontakt mit den Einheimischen, sieht Ecken, die normale Touris eher meiden.“
Seine Fernfahrt führte quer durch Südeuropa und schnitt gleich acht Länder: Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien und schließlich noch ein Stück auf ukrainischer Seite. „Bei dieser Reise war ich auch von der Vielfalt der Landschaften beeindruckt. Neben den großen Metropolen wie Budapest waren es die tiefen Donauschluchten auf dem Balkan, die weitläufigen Landschaften mit ländlichem Leben oder die grandiose Natur im Donaudelta, das zum Unesco-Weltnaturerbe gehört.“ Sein Reisevortrag ist nur einer von mehreren die im Februar traditionell im Familienhaus veranstaltet werden.