
© Peter Kann
Peter Wawerzinek
Kannte anfangs nicht mehr als den Namen Magdeburgs: Peter Wawerzinek
Ach, geh doch ins stille Kämmerlein, da findest du doch deine Ruhe. Ruhe zum Studieren und eben zum Schreiben. Ein paar Tauben beobachten und sich kritisch mit der Umgebung auseinandersetzen. Magdeburg ständig von oben sehen – das weiß der Berliner Schriftsteller Peter Wawerzinek zu schätzen. Als neuer Stadtschreiber von Magdeburg will er allerdings mehr sehen, er will auf Augenhöhe mit den Magdeburgern kommen, um seine Romantrilogie beenden. Das muss er auch. Schließlich soll es in dem Roman um die Liebe einer Magdeburgerin zu einem Berliner gehen. Wie sein Berliner Protagonist kannte Wawerzinek anfangs auch nicht viel mehr als den Namen der Landeshauptstadt. Aber das macht es gerade spannend. Schon in seinen Vorgängerromanen wie „Schluckspecht“ verschwieg der Schriftsteller nicht die autobiografischen Züge zwischen den Zeilen. In Magdeburg geht er auf Entdeckungstour. „Was die Plätze angeht, werde ich sie alle besuchen und überprüfen, inwiefern sie für meine Geschichte taugen“, sagt Wawerzinek. „Es geht in meinem Buch ja auch um einen Platz.“ Während die Romane „Rabenliebe“ und „Schluckspecht“ durch intensive Auseinandersetzung mit persönlichem Schicksal und Lastern, wie dem Alkohol, eine doch eher bestürzende Wirkung hatten, verwundert nun allerdings der Weg des neuen Romans „Tölpel“ zur Liebe. „Ich hielt es für zu persönlich“, sagt Wawerzinek, „nun will ich mich als liebender und von der Liebe enttäuschter Mensch zeigen, der das Leben liebt.“