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Magdeburger Kindness e.V.
Philipp Schmidt und Anett Klose sagen im Gesundheitszentrum "Danke"
Älteren Menschen im Bus den Platz anbieten, einem Bedürftigen 2 € in die Hand drücken, jemanden in der Supermarktschlange vorlassen oder sich 15 Minuten mit einer alleinstehenden Rentnerin unterhalten – es klingt banal und aufwandslos, aber solche Gesten erhellen den Alltag. Eigentlich sollte es normal sein, im Alltag anderen zu helfen, doch der Eindruck verfestigt sich, dass sich in unserer leistungsorientierten Gesellschaft zunehmend Ich-Bezogenheit und Verrohung breitmacht. Gegen solche Tendenzen stellt sich der KINDness e.V., und setzt sich mit seinen Aktionen sichtbar für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt ein, lebt es sozusagen vor. Zugrunde liegt ihre Überzeugung, dass man durch einen wertschätzenderen Umgang zwischen den Menschen viel erreichen kann. Die jüngste Aktion fand am 13. November im Gesundheitszentrum statt. Vereinsvorsitzender Philipp Schmidt: „Dort arbeiten viele Personen sehr unscheinbar, aber im Moment mit Wichtigkeit für uns alle. Den Mitarbeitern der CoronaHotline überreichten wir Mandarinen und Süßigkeiten. Das verursachte strahlende Gesichter.“ Das Datum hat für den Verein Bedeutung, es ist Gründungsdatum und gilt als inoffizieller World Kindness Day.
Seit vier Jahren tragen Schmidt und sein Team zum besseren sozialen Klima bei. „Wir übersetzen ,Kindness` ungern nur mit Nettigkeit, es meint mehr.“ So wurde 2018/2019 das Theater-Projekt „Musical macht stark“ mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Kindern aus sozial schwachen Umgebungen umgesetzt. Ebenso trafen sich Nadelfeen, um für Bedürftige zu stricken. Für die soziokulturelle Stadtkartierung wurden Magdeburger zu Themen wie ‚Was denken Sie über das kulturelle Angebot in der Stadt? Wie zufrieden sind Sie in Ihrem Stadtteil?‘“ befragt. Wer sich anschließen möchte und Gutes tun will, die nächste Mitgliedersitzung soll 2021 stattfinden – vorerst virtuell.