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Barry Jordan
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Barry Jordan im letzten November seinen Abschied als Kirchenmusikdirektor im Magdeburger Dom gab, nach 29 Jahren als Domorganist. In dieser Zeit hat Jordan einen leidenschaftlichen intensiven Weg beschritten, besonders für die Orgellandschaft hatte er sich stark gemacht. Unter Ägide des von ihm gegründeten Domorgelvereins entstanden zwei neue Orgeln: einerseits 2008 die große Schuke-Orgel mit 92 Registern auf 4 Manualen. Andererseits die filigrane Glatter-Götz-Rosales Orgel im Remter 2011.
Der musikalische Weg Barry Jordans begann schon früh in seiner Heimatstadt Port Elizabeth in Südafrika und führte ihn zunächst in den Kinderchor. Über den Wunsch, das Klavierspielen lernen zu wollen, fand er sich bald auf der Orgelbank wieder. Es folgten Einsätze in Gottesdiensten, das Ausprobieren weiterer Instrumente, darunter die Klarinette, die er in seiner Militärzeit im Orchester der südafrikanischer Polizei spielte.
In Kapstadt legte er die Grundlagen für seine aufstrebende Kompositionstätigkeit, nachdem er dort ein Stipendium gewann und sein Weg ihn nach Wien führte, später nach Lübeck. Hier schloss er 1989 sein Konzertexamen und 1994 sein Kirchenmusikstudium ab. Im selben Jahr führte ihn sein Lebensweg nach Magdeburg, wo er an den Dom berufen wurde. 2004 erfolgte die Ernennung zum Kirchenmusikdirektor.
Über einen Kurs bei Morton Feldman, der Koryphäe der Musik, wurde er ermutigt, als Komponist ebenso tätig zu werden. Unter seinen Kompositionen ist ein besonderes chorsinfonisches Werk. „Die Eiche im Dom“ schuf er anlässlich der 800. Grundsteinlegung des gotischen Domes und des 80. Jahrestages der Aufstellung des Barlach-Mahnmals. Aufgeführt wurde es mit der Magdeburgischen Philharmonie, dem Domchor und Solisten – ein bewegender Höhepunkt in seiner Zeit als Kantor.
Als er im letzten Herbst in den Ruhestand ging, war er weiter in der Magdeburger Kulturszene aktiv. Nun ist er völlig unerwartet und viel zu früh verstorben.