
© privat
Die wichtige „Frau im Hintergrund“: Meyke Schirmer
Als sich im Sommer 2014 die Kammerspiele Magdeburg gründeten, stand ein prominentes Quartett an deren Spitze. Zu ihm gehörte neben dem Schauspieler-Ehepaar Susanne Bard und Michael Günther-Bard sowie dem Hausautor Dirk Heidicke auch die Ausstatterin Meyke Schirmer, die wiederum mit diesem ein Lebens- und Liebespaar bildete.
Aus dem Nichts kamen diese Zusammenarbeit und dieser mutige Schritt in die Selbständigkeit freilich nicht, denn die gelernte Gebrauchswerberin konnte da bereits eine eindrucksvolle künstlerische Arbeitsbiographie vorweisen. Von 1994 bis 2011 arbeitete sie als Werbegrafikerin und Ausstatterin am Städtischen Puppentheater, bis sie im Unfrieden von dort schied. Da hatte sie allerdings längst ihre eigene Firma „MS Gestaltung“ gegründet, mit der sie Tagungen, Kongresse und andere Events ausgestaltete. Als sich 2004 der Verein KULT e.V. gründete, um die legendäre Theaterserie „Olvenstedt probiert‘s“ wiederzubeleben, gehörte sie zu dessen Gründungs- und Vorstandsmitgliedern, die schließlich dafür sorgten, dass es ab 2006 zumindest im Sommer wieder alljährlich eine Folge mit der kultigen Truppe der (vermeintlichen) Amateur-Mimen zu bejubeln begab.
Seit 2014 und also mit der Gründung der „Kammer“ trat die Gruppe Braune-Sommer-Wiese dann auch im Winter wieder auf, darüber hinaus gab es zahlreiche weitere Inszenierungen, die in ganz Deutschland gezeigt wurden, und (nahezu) immer stammten das Bühnenbild und die Kostüme von Meyke Schirmer. Insgesamt verantwortete sie fast 40 Produktionen und war darüber hinaus auch als Malerin mit diversen Einzelausstellungen erfolgreich.
Im September 2023 verstarb sie im Alter von nur 59 Jahren an Krebs. Der Verlust, den die Kammerspiele und die gesamte Magdeburger Kulturszene erlitten haben, lässt sich noch nicht ermessen. Und vielleicht niemals begreifen.