
© Jasmin Giesenregen
Stefanie Hamacher, Brigitte Bläsing & Ingrid Wagner
Angehörige entlasten und Hilfebedürftigen die Chance geben, länger im gewohnten Umfeld zu leben, ist die Intention des Projekts „Nachbarschaftshilfe Sachsen-Anhalt“. Stefanie Hamacher gehört zur Landeskoordinierungsstelle der Nachbarschaftshilfe mit dem Standort in Magdeburg. Sie und ihr Team haben mittlerweile 2200 Nachbarschaftshelfer registriert und bis auf einen Landkreis sind mittlerweile in ganz Sachsen-Anhalt regionale Servicepunkte eingerichtet.
Brigitte Bläsing ist eine aktive Nachbarschaftshelfende. Seit vielen Jahren unterstützt sie ihren Bruder mit Downsyndrom. Sie hilft, egal wo etwas anfällt und mittlerweile auch ihrer 84-jährigen Freundin Ingrid Wagner. „Es ist eine Stütze, wenn jemand dabei ist“, sagt Ingrid Wagner, die aufgrund diverser Vorerkrankungen den Alltag nicht mehr allein bewältigen kann. Die Helfer können viele verschiedene Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel einen Einkauf erledigen, eine Begleitung zum Arzt oder zu Behörden sein, bei Hausarbeiten helfen oder mit dem Hund eine Runde um den Block gehen.
Wer Nachbarschaftshelfer werden möchte, meldet sich einfach per Mail oder Telefon. Es folgt eine Qualifizierungsschulung und die Registrierung bei der Pflegekasse. Denn seit einiger Zeit kann eine Aufwandsentschädigung an Helfer ausgezahlt werden. Laut Stefanie Hamacher gehören zu wichtigen Eigenschaften Offenheit, Toleranz, Hilfsbereitschaft oder das Einbringen von eigenen Ideen. Noch wird das Projekt bis 2026 vom Sozialministerium gefördert. Es soll aber weiterlaufen, denn mit dem steigenden Pflegekräftemangel wird immer deutlicher, dass es auch um die generelle Entlastung des Systems geht.
Hier gibt es Informationen zu den nächsten Nachbarschaftshelfer-Schulungen.