
© Wenzel Oschington
Annelie Oettel
Als Annelie Oettel 2022 erstmal durch den Klosterbergegarten wandelte, war sie erstaunt, in den Wiesen der Parkanlage mehr als 20, teils seltene Kräuter zu finden. Dass darunter Echtes Eisenkraut und Echtes Seifenkraut waren, fand sie ungewöhnlich. Es ließ sie zwei Jahrhunderte zurückdenken, als die Gebäude des einstigen Benediktiner-Klosters Berge dem Erdboden gleichgemacht wurden. Damals gab es hinter dem Klostergelände noch den für die Benediktiner so typischen Klostergarten. Schon aus dem Jahre 840 ist das „Liber de cultura hortorum“ nachgewiesen. Dieses „Buch über die Pflege der Gärten“ hatte ein Benediktinermönch in Versform verfasst. Heilpflanzen wie Salbei, Weinraute, Eberraute oder Wermut sind darin aufgeführt. Die Gärten der Benediktiner waren dabei in einen Heilpflanzengarten (Herbularius) im Kreuzgang des Klosters, einen Gemüsegarten (Hortus) und einen Obstbaumgarten (Pomarius) aufgeteilt.
Geboren und aufgewachsen ist Oettel in Leipzig, sie absolvierte eine Heilpraktikerausbildung, über NRW fand sie vor drei Jahren den Weg nach Magdeburg, lebt seither in Buckau. Die Kräuterwanderungen hat sie bereits im letzten Jahr durchgeführt, nach der Winterpause findet Anfang März die erste im großen Jubiläumsjahr des Parks statt. In kleinen Gruppen geht es dabei auf Entdeckungsreise. Im Frühling findet man bereits die Niedrigblüher wie Ehrenpreis, Gundermann oder Veilchen. Aber auch die jungen Knospen von Birke oder Buche, Blüten vom Haselstrauch. Nicht zu vergessen die Vogelmiere, junge Brennesseln und Bärlauch.
Die Kräuterwanderungen finden jeden ersten Donnerstag im Monat statt, Märztermin: 6. März um 16 Uhr, weitere Termine der Kräuterwanderungen gibt es hier.

© Conrad Engelhardt