© Harald Krieg
Bringt frischen Wind in die Materialforschung: Prof. Dr. Sohini Kar-Narayan
Neue Materialien, die Energie aus der Umgebung gewinnen, Sensoren, die winzige Bewegungen spüren, oder Roboter, die sanft wie Muskeln reagieren – all das steckt in der Forschung von Prof. Dr. Sohini Kar-Narayan. Seit dem 1. Oktober 2025 leitet die britisch-indische Wissenschaftlerin die Abteilung „Materialsystemtechnik“ am Max-Planck-Institut.
Schon als Kind sei sie, so erzählt es Kar-Narayan, von einer „natürlichen Neugierde, wie Dinge funktionieren“, angetrieben worden – eine Faszination, die sie in die Wissenschaft führte. Heute begeistert sie besonders die Materialwissenschaft – ein Feld, das sie wegen seiner Interdisziplinarität reizte: „Ich liebe die Vorstellung, dass man durch das Verständnis, wie die Struktur eines Materials dessen Eigenschaften beeinflusst, tatsächlich Funktionen in dieses Material einbauen kann, sodass es etwas Nützliches leistet.“ Genau diesen Ansatz verfolgt sie auch in Magdeburg: Materialien sollen nicht nur untersucht, sondern so entwickelt werden, dass sie reagieren, sich anpassen und das Leben verbessern.
Zuvor prägte sie die Universität Cambridge, gründete ein Start-up für intelligente Sensoren und wurde mehrfach ausgezeichnet – unter anderem als eine der 50 einflussreichsten Frauen in der Technik. Dass sie sich als Frau in einer von Männern dominierten Forschungswelt behauptet hat, sieht sie nicht als Hürde, sondern als Antrieb: „Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern hat meine Entschlossenheit gestärkt, gute Wissenschaft zu betreiben und die Situation für andere zu verändern.“ In Magdeburg möchte sie nun eine offene, unterstützende Kultur schaffen, also „ein Umfeld, in dem sich jeder befähigt fühlt, mutige Ideen zu verfolgen.“
