© Justin Scherl
Man lernt am besten durch Imitation, sagt der Magdeburger Rapper Jester Jay
„Beim Texten ist es so, als würde man sich selbst zuhören. Das ist eine große Hilfe,“ erzählt Justin Scherl alias Jester Jay. Der Magdeburger hatte große Probleme, seine Gefühle zu artikulieren. Der Rap hat ihm geholfen, sich auszudrücken. Als er mit elf das erste Mal die Rap-Ikonen Sido und Cool Savage hörte, war er sofort begeistert. Er begann mitzurappen und fand Gefallen daran. „Allerdings gaben mir die Lieder inhaltlich nicht so viel, also schrieb ich die Texte selbst.“ Sowohl mit positiven, als auch negativen Emotionen aufgeladen, rappt er diese auf Beats aus dem Netz. Spätestens im Juli erscheint seine erste EP und er performt in der Düppler Mühle. Die Erfahrung, Gefühle mit Musik auszudrücken, gibt er auch weiter. Nach einem Auftritt kam das Management der Stadtbibliothek Flora-Park auf ihn zu und fragte, ob er einen Workshop für Jugendliche machen wolle. „Das fand ich total interessant und der erste Durchlauf hat auch echt Spaß gemacht.“ Auch in der zweiten Runde bringt er wieder Jugendlichen die Grundlagen von Rap bei: texten, reimen, Taktgefühl. „Ich finde am besten lernt man durch Imitation. Die Besucher machen mir erst nach und entwickeln dann ihren ganz eigenen Stil,“ erklärt der 19-Jährige. Wer nach dem Rappen noch Interesse am Produzieren der Musik hat, kann ihm dabei über die Schulter gucken. Am Ende geht jeder mit einem eigenen Song nach Hause.