
© Conrad Engelhardt
Jan Kubon ist der Host von Iron East. Er selbst ist Metal-Fan, macht Musik und ist Journalist beim MDR.
Dass sein Serienpodcast „Iron East“ über die Metal-Kultur der DDR in eine zweite Staffel gehen würde, hatte sich Musikjournalist Jan Kubon vom MDR während der Produktion der ersten Staffel nur erträumen können. „Wir wären froh gewesen, hätten wir nur die Szene an sich erreicht,“ sagt Kubon. Doch es kam ganz anders, wie er ergänzt: „Die Reaktionen waren überwältigend und gingen weit über dieses Ziel hinaus.“ Beispielsweise habe ihn ein Geschichtslehrer gefragt, ob er den Podcast als Material im Unterricht verwenden könne. Das positive Feedback freute auch die ARD, welche daraufhin die Mittel für Staffel 2 bereitstellte. Darin geht die Zeitreise zu den Ost-Metallern der Wendejahre.
Trotz staatlich gelenktem Kulturbetrieb, Stasi und Mauer erlebte die Subkultur des Heavy Metal einen Boom in der DDR. Da gab es diesen einen Traum, der auch jahrelang nur ein Traum zu bleiben schien: Teil der globalen Metal-Szene werden. Doch dann, schneller als es viele begreifen konnten, fiel die Mauer. Damit kamen schier grenzenlose Möglichkeiten. Endlich konnte man im Westen auftreten, einfach alle Platten kaufen und auch besseres Equipment war vorhanden. Auf der anderen Seite brachen vielen Ost-Bands die Auftritte weg, jetzt wo man die Originale sehen konnte. Viele schafften es sich anzupassen, andere verpassten den Wandel. „Diese Geschichten findet man in allen Bereichen des ehemaligen Ostens. Die Geschichte der Ost-Metal-Szene in den Nachwendejahren ist eine Miniatur der Gesamtgesellschaft der DDR,“ so der Journalist.
Im Podcast spricht er mit vielen Musikerinnen und Musikern aus ganz Deutschland, beispielsweise von der Erfurter Band „Blitzz“, die gleich nach der Wende ihre Chance ergriffen hat und mit der Westdeutschen Band „Holy Moses“ tourte. Am 10. Januar erscheinen die letzten zwei Folgen von Iron East Staffel 2 in der ARD Audiothek.