Es ist unübersehbar: In diesem automobilen Frühling 2020 haben die vollelektrisch betriebenen Modelle zahlenmäßig die Führung übernommen. Vom Kleinwagen bis zum 2,5 Tonnen schweren Oberklasse-SUV sind die Stromer auf dem Vormarsch, dazu haben einzelne Unternehmen wie Smart die Ankündigung aus dem letzten Jahr umgesetzt und die Verbrenner-Modelle vollständig aus dem Programm genommen. Vor allem in den Citys scheint das Konzept aufzugehen, dort brauchen Automobile nur geringe Reichweite. Auf der Langstrecke ist dagegen der Diesel immer noch schwer zu schlagen. Kaum vorstellbar, wie man künftig auf ihn verzichten wollte ...
Landrover Defender
Brexit hin, Brexit her, die britische Automarke Land Rover setzt auf Selbstbewusstsein: Man traut sich an den längst zur Stil-Ikone gewordenen Defender heran und legt ihn nach über 70 Jahren vollkommen neu auf. Die deutlich massivere Optik bleibt zwar kantig, zugleich ist er chic gemacht worden für den Großstadtdschungel. Auch das Innenleben kommt moderner daher, als man das vom harten Offroader kannte. Dank Monocoque-Architektur bleibt der Defender aber vor allem eines: Sehr geländegängig. Zum Start im Frühjahr gibt's zwei bärenstarke Benziner mit 300 bzw 400 PS und Mild-Hybrid-System sowie zwei Diesel mit 200/240 PS. Preise beginnen bei 49.700 Euro.
Jaguar F-Type
Kann ein reinrassiger Sportwagen in die Jahre kommen? Bei Jaguar hielt man jedenfalls die Zeit für gekommen, dem F-Type ein Facelift zu spendieren. Und das ist gelungen. Unter der Haube sind die bisher verwendeten Sechszylindermotoren bei der zweiten Generation Geschichte, neu ist ein Kompressor-V8 mit 450 PS, der den 380 PS starken V6 ersetzt. Der Type R wird um 25 PS auf 575 PS gesteigert. Die Preise beginnen bei 64.200 Euro, Verkaufsstart ist im März 2020.
Skoda Superb
Skodas Spitzenmodell bekommt ein Facelift. Neben der neuen Optik mit Doppellamellen im Grill gibt‘s erstmals eine Scout-Version des Combi sowie ein Plug-in-Hybrid-System mit 218 PS Systemleistung und 55 WLTP-Kilometer Reichweite. Außerdem ist mit „Predictive Cruise Control“ erstmals ein Skoda-Äquivalent zum Audis prädiktiven Effizienzassistenten verfügbar. Marktstart war im Herbst, die Preise beginnen bei 28.850 Euro.
Hyundai i10
Kleinwagen mit Verbrennungsmotor gibts doch gar nicht mehr – oder doch? Hyundai bringt jedenfalls unbeeindruckt von der Entwicklung die dritte Generation seines Hyundai i10 heraus und der kleine Koreaner kommt auf den ersten Blick in schicker neuer Schale, mit nur 3,67 Metern Länge bleibt er aber ein ideales Stadtauto. Zugelegt hat er an Sicherheit & Technik, zahlreiche Assistenzsysteme gibts jetzt serienmäßig. Die Preise beginnen bei 10.990 Euro, Marktstart war Anfang Februar 2020.
Skoda Octavia IV
Die vierte Generation des Octavia kommt Ende März als Limousine und als Kombi. Rein äußerlich ändert sich nur wenig, innen dominieren nun zwei große Displays das Cockpit, dazu gibt es ein Zweispeichenlenkrad und bei den DSG-Versionen einen winzigen Wahlhebel. Die Antriebspalette ist ähnlich wie beim neuen Golf. Die Preise beginnen bei 21.590 Euro (für die Limousine mit dem 110 PS starken 1.0 TSI), der gleich starke Kombi kostet 22.290 Euro.
Mazda MX 30
Mit dem MX-30 hat nun auch Mazda ein reines batterie-elektrisches Modell im Programm, der Elektromotor leistet 106 kW (144 PS). Die Reichweite für das Crossover-SUV (CUV) ist mit gerade einmal 200 Kilometer nach WLTP-Norm angegeben – das ist weniger als die kleinen Citystromer haben. Dafür weiß es mit den gegenläufig öffnenden Portaltüren und der nach hinten stark abfallenden Dachlinie zu gefallen. Die Preise beginnen ab ab 33.990 Euro.
Ford Mustang Mach E
Der Ford Mustang ist eine echte Stilikone, nun kommt er als optisch neu aufgelegte, vollelektrisches Modell. Den 4,70 Meter langen Mach-E gibt es in drei Versionen: Neben der Basis (ab 46.900 Euro), hat die AWD Version (ab 54.000 Euro) Dual-E-Motor-Allradantrieb und die First Edition (ab 66.800 Euro) serienmäßig ein Panoramaglasdach und intelligente Fahrerassistenzsysteme. Es gibt zwei Akku-Versionen (Standard Range mit 76 kWh, Extended Range mit 99 kWh), die maximale Reichweite liegt bei 600 Kilometern. 2021 soll noch ein GT dazukommen, der mit 830 Nm Drehmoment Beschleunigungswerte von unter 5 Sekunden erreicht und auf Fahrspaß pur setzt.
Mercedes EQA
Anfang Dezember 2019 stellte Mercedes-Benz die neue Generation des GLA vor. Das kompakte SUV debütiert in diesem Jahr aber auch als vollelektrische Variante EQA. Voraussichtlich wird er mit drei Leistungsstufen (150 kW, 200 kW, 250 kW) sowie Batteriekapazitäten von 60 bis 110 kWh angeboten werden. Schon die kleine Variante soll für Reichweiten von 400 km gut sein.
Porsche Taycan
Das tiefe Grummeln und Röhren aus den Endrohren war bisher unverzichtbarer Teil der DNA der Zuffenhausener Sportwagenschmiede. Mit dem Taycan bringt Porsche nun den ersten Elektro-Sportwagen auf den Markt – und der musste unbedingt ein echter Porsche sein. Die üppige Leistung von bis zu 761 PS geht auf beide Achsen und beschleunigt den Taycan binnen 3,2 Sek. auf Tempo 100. Zu den Besonderheiten gehört die 800-Volt-Schnelllade-Technik, die Reichweite der Batterie liegt bei 450 km. Der Preis von 105.000 Euro passt zu den Fahrleistungen, Marktstart ist Ende 2020.
VW Golf 8
Der Golf war und ist der Maßstab in der Kompaktklasse. Auch an das jetzt erschienene achte Modell sind wieder hohe Erwartungen geknüpft. Der Designschritt ist wenig revolutionär ausgefallen, dafür setzt man auf (digitale) innere Werte wie das Innovision Cockpit und IQ-Systeme. So möchte VW aus der „mobilen Ikone“ eine „digitale Ikone“ machen. Die Verbrennermotore stammen aus den bewährten Serien, erstmals hat VW aber auch ein Mildhybrid-System mit 48-Volt-E-Motor im Angebot. Preise ab 25.630 Euro.
Opel Astra
Seit 1991 baut Opel den Astra. Bevor 2022 die sechste Generation kommt, hat das Volumenmodell zu dieser Saison noch ein Facelift spendiert bekommen. Tatsächlich ändern sich optisch nur Details, spannender sieht es da bei den Motoren aus. Die kommen nicht aus dem französischen PSA-Konzernverbund, sondern die Aggregate wurden noch von Opel selbst entwickelt. Die Preise beginnen bei 19.990 Euro.
Bentley Flying Spur
Sieben Jahre nach dem Marktstart des Flying Spur steht nun die zweite Generation der Nobel-Limousine am Start. Blickfang der 5,30 Meter langen Limo ist der riesige Kühlergrill. Dahinter vereint sich luxuriöser Komfort und berauschende Leistung. Für den Komfort sorgen u.a. die Allradlenkung und eine Luftfederung. Die 635 PS Leistung kommen vom 6,0-Liter-Biturbo-W12, der mit einem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert wird. Dank 900 NM Drehmoment beschleunigt die 2,4 t schwere Limousine in 3,8 sek auf 100 km/h. Das drückt einen ordentlich in die Rücksitze, denn vorne sitzt ja wohl standesgemäß ein Chauffeur.
BMW 2er Grand Coupé
BMW stellt einen neuen kompakten Viertürer vor, das 2er Gran Coupé. Die Alternative zur Audi A3 Limousine und zum Mercedes CLA hat Frontantrieb wie der neue 1er, außerdem rahmenlose Seitenscheiben und serienmäßig LED-Licht. Ein Instrumentendisplay gibts gegen Aufpreis. Bei 4,53 Meter Länge bietet der Wagen 430 Liter Kofferraum (BMW 1er: 4,32 Meter/380 Liter). Unter die Haube kommen ein 140-PS-Turbobenziner (218i), ein 190-PS-Diesel (220d) und im M235i xDrive ein 306-PS-Benziner mit Allradantrieb. Die Preise beginnen bei 31.950 Euro, Marktstart ist im März 2020.
Kia XCeed
Kia komplettierte zum Jahresende 2019 seine Ceed-Familie: Den neue XCeed bezeichnet man markenintern als Urbaner Crossover oder besser als CUV – Crossover Utility Vehicle. Tatsächlich ist das in Europa designte Modell ein optisch äußerst gelungener Mix aus Schrägheck-Limousine, sportlichem Coupé und klassischem SUV. Die größere Bodenfreiheit gegenüber dem Ceed ist mit einem tieferen Sitzplatz kombiniert. Dadurch hat der Fahrer eine sportlichere Sitzposition als im herkömmlichen SUV. Zur Ausstattung gehört ein Infotainmentsystem mit volldigitalem Cockpit. Preise ab 21.390 Euro für das Basismodell mit 120 PS.
Volvo XC40 Recharge
Bisher hat Volvo nur auf Plug-in-Hybride gesetzt, nun bringen die Schweden den ersten Wagen mit reinem Elektroantrieb heraus. Der XC40 Recharge ist gut am geschlossenen Kühlergrill zu erkennen und hat zwei Elektromotoren (je 150 kW, einen Motor pro Achse), die zusammen 408 PS Leistung haben und das SUV binnen 4,9 sek auf Tempo 100 beschleunigen können. Der verwendete 78-kWh-Akku ist für eine WLTP-Reichweite von 400 Kilometern gut. Verkaufsstart ist im Laufe des Jahres 2020.