Oliver Wiebe
Fans peitschen FCM nach vorne
Während beide Mannschaften keinen Torerfolg in der ersten Halbzeit verbuchen konnte, feierten alle blauweißen Fans ihren Club - von Block U bis zu Block 24.
Sie haben es geschafft, die zweite englische Woche ist vorbei und das mit keiner schlechten Bilanz: Zwei Unentschieden, zwei Niederlagen und ein Sieg vor heimischer Kulisse für den Club. Vor allem gegen Aalen wäre in der vergangenen Woche mehr möglich gewesen, doch es fehlten die Tore. Gegen Cottbus bot sich ein ähnliches Bild. Über weite Strecken dominierte der Club die Gäste, hatte einige gute Torchancen, kam allerdings am Ende nicht über ein 2:2 hinaus. Christian Beck rettete in der letzten Minute einen Punkt für den FCM durch ein Elfmetertor.
Das Tor will nicht fallen
Für die Cottbuser war es ein wichtiges Spiel, denn nach einer Niederlage gegen Holstein Kiel standen die Brandenburger auf einem Abstiegsplatz. Trainer Stefan Krämer musste weichen, der ehemalige Cottbuser Spieler Vasile Miriuta übernahm die Mannschaft. Was war zu erwarten, gab Miriuta dem Team einen neuen Motivationsschub? Das sah in der ersten Halbzeit weniger danach aus. Der Club war häufiger im Ballbesitz. Schon in den ersten Minuten sorgten Lars Fuchs und Christian Beck für Unruhe im Cottbuser Strafraum, kamen allerdings nicht zum Torerfolg. Auch drei Minuten später war es mit Manuel Farrona Pulido wieder der Club, der aktiv war. Dann in der 10. Minute die erste große Chance für Magdeburg, Lars Fuchs kann sich im Strafraum von den Verteidigern lösen und legt den Ball vor Rene Renno's Tor quer auf Niklas Brandt. Der kann den Ball allerdings nur knapp neben dem Tor platzieren. Die Cottbuser kamen in dieser Phase nur selten durch das stark aufgestellte Mittelfeld mit Kapitän Marius Sowislo, Jan Löhmannsröben und Niklas Brandt. Erst nach einer Viertelstunde können die Cottbuser ihren Stürmer Richard Sukuta Pasu zum ersten Mal in Szene setzen, der scheiterte jedoch an Jan Glinker. 20 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit plätschert das Spiel vor sich hin. Dem Club gelangen noch ein paar gute Aktionen, doch er konnte bis auf einen gefährlichen Torschuss von Beck keine nennenswerten Akzente mehr setzen. Die Stars waren in dieser Phase die blauweißen Fans, die ihre Mannschaft im Wechselgesang nach vorne peitschten. Das erlösende erste Tor fiel bis zur Halbzeitpause nicht mehr.
Der FCM dominiert, die Cottbuser machen die Tore
Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff, die Erlösung: Fuchs geht auf Konfrontation mit dem Cottbuser Torwart, der den Ball verliert. Fuchs bringt ihn unter Kontrolle, sieht, dass Beck mit läuft und legt ihn quer. Beck locht ein. "Den Fehler haben wir erzwungen", sagte FCM-Trainer Jens Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz. Das Stadion tobte, aber leider nicht lange. Denn schon drei Minuten später gelang es den Cottbusern eine für den Moment chaotisch agierende Magdeburger Abwehr zu überwinden. Durch Stellungsfehler in den Magdeburger Reihen hatten die Cottbuser leichtes Spiel und konnten in der 60. Minute durch Sukuta Pasu ausgleichen. Die Partie war wieder offen und die Magdeburger höchst motiviert, allerdings ohne Glück. Viele Ecken, aber selbst Nachschüsse aus der zweiten Reihe wurden nicht belohnt, auch in der 65. Minute nicht. Nach einem Foul an Beck lässt der Schiedsrichter weiterlaufen. Die Cottbuser sind in Ballbesitz. Ein Konter, bei dem die Magdeburger Abwehr ein zweites Mal in dieser Partie nicht gut aussah. Puttkammer lässt sich im Mittelfeld überlaufen, Jan Löhmannsröben kann den Cottbuser Querpass nicht verhindern, sodass Torsten Mattuschka vollkommen freistehend den Ball an Glinker vorbeischieben kann. Es drohte eine zweite Heimniederlage. Ein erneuter Sturmlauf der Magdeburger auf das Cottbusser Tor begann. Immer wieder scheiterten die Ecken und Freistöße von Burak Altiparmak an den großen Cottbusser Abwehrspielern. Kurz vor Schluss verpasste der frisch eingewechselte Nicolas Hebisch den Ausgleich mit dem Kopf zu machen.Was war da los? Die aktivere und spielstärkere Mannschaft lag zurück. Eine letzte Chance bot ein strittiger Elfmeter in der 92. Minute. Steffen Puttkammer fiel im Cottbusser Strafraum, Schiri Florian Meyer zeigte auf den Punkt. Es sollte die letzte Aktion in dieser Partie sein. Christian Beck schießt und trifft zum zweiten Mal an diesem Nachmittag. Ein Punkt bleibt in Magdeburg.