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Thomas Barthel
Thomas Barthel
Kopf nach unten, volle Konzentration. Der Adrenalinspiegel steigt. Der Puls beschleunigt sich. Wann kommt endlich der erlösende Knall? Thomas Barthel ist voll konzentriert. Barthel hält seine Konkurrenten auf Distanz, aber nicht lange. Kämpfen muss er da bis auf 101 Meter.
„Nach dem Knall muss alles funktionieren“, sagt Barthel. Er ist die Nachwuchshoffnung der Läufer beim SC Magdeburg. Auf den 100 Metern erreicht Bartel bereits eine Bestzeit von 10,35 sek., die Königsdisziplin in der Leichtathletik. Der 19-Jährige startet in diesem Jahr zum ersten Mal im Männerbereich.
2013 kam er vom Stendaler Leichtathletikverein nach Magdeburg, wurde früh an den Männerbereich herangeführt. Schon im November 2013 nahm er bei einer Staffelmaßnahme des Nationalkaders neben Julian Reus und Sven Knipphals teil. Man merke: insgesamt 14 Jahre liegen zwischen der Nachwuchshoffnung und dem Sprint-Star, der nach der EM in Berlin seine Karriere beenden wird. „Mit Reus und Knipphals konnte ich da noch nichts anfangen.“ Damals spielte Barthel bei der Staffelmaßnahme noch keine Rolle, nun legt er regelmäßig über 500 Kilometer zurück, um sich u.a. im Ruhrgebiet gemeinsam mit Milo Skupin-Alfa, Jonathan Petzke, Emanuel Stubica und anderen Nachwuchstalenten auf anstehende Staffelwettkämpfe vorzubereiten und das ziemlich erfolgreich. Im vergangenen Jahr gewonnen sie überraschend Gold auf 4x100-Meter bei der Junioren-Europameisterschaft im italienischen Grosseto. „Europas schnellste Staffel, das war unglaublich. Dann sollten wir bei der nächsten EM die ersten sein.“ Wäre logisch, trotzdem bleibt Barthel realistisch, spielt den Gedanken als „Schnapsidee“ herunter. Immerhin kann in der Staffel vieles passieren, eine falsche Renntaktik brachte die Leverkusener Staffel bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften zu Fall und die Magdeburger Staffel überraschend auf Rang zwei. Für die EM in Berlin stehen die Chancen für Barthels nicht schlecht als Ersatzläufer in den Kader aufzurücken. Ende Mai muss er den Schwung aus der Hallensaison beim ersten Wettkampf in Jena in die Bahnen nehmen und die Konzentration aufnehmen.
22. Nationales Sparkassen-Meeting, 26.5., 12.30 Uhr, Jena