"Das ist mein Tanzbereich und das ist Deiner", das was Johnny aus dem Kultfilm "Dirty Dancing" schon wusste, wissen wir doch eigentlich auch. Es gibt nicht nur die politischen Grenzen, sondern auch die räumlichen. Die kann man allerdings nicht allein beim Tanzen schaffen, unser Raumverhalten ist omnipräsent. Es ist Teil unserer Körpersprache.
Damit beschäftigt sich unter anderem der Körspersprachen-Experte Thorsten Havener in seinem aktuellen Buch "Ohne Worte: Was andere über dich denken". Im deutschsprachigen Raum hat er sich insbesondere durch seine Körpersprache-Experimenten á la David Copperfield einen Namen gemacht. Denkt man nur mal an den von einem Fernsehteam begleiteten Versuch eine Person in der dreizehn Millionen Menschen Stadt Tokyo eine Person zu finden, nur mit Hilfe von Körpersprache.
Bücher hat er schon einige über Körpersprache geschrieben. Jetzt könnt man natürlich meinen, dass deswegen zum Thema Körpersprache schon alles gesagt wäre. Da kann man sich doch eigentlich nur wiederholen. Nein, das stimmt bei weitem nicht. Mit seinem aktuellen Buch beschreitet Havener keineswegs nur eingetretende Pfade. Schon die einzelnen Kurzkapitel versprechen einen interessanten Überblick über das weite Feld der Körpersprache. Havener hat dabei versucht verschiedene Alltagssituationen abzudecken und dort das Phänomen der Körpersprache anzugehen, gibt aber auch Neueinsteigern die Chance, sich einzulesen.
Was ist wichtig, wenn man anfangen will sich überhaupt mit Körpersprache zu beschäftigen. Das schlüsselt sich bereits im Inhaltsverzeichnis auf und setzt sich umso intensiver in den Kapiteln fort. Havener stellt auch klar, dass man niemals Einzelgesten, wie es gerne Teilweise-Experten behaupten, ohne den Kontext beurteilen kann. Ähnlich wie bei der gesprochenen Sprache kann man eben nicht allein von verschränkten Armen auf die Gemütsstimmung eines Menschen schließen.
Wenn Havener über Dating Code, Raumverhalten, Körpersprache im Berufsleben schreibt, lässt er immer etwas Persönliches einfließen, schreibt locker. Er weiß, wie er seine Leser fesseln kann. Situationsbeschreibungen helfen dabei, Anekdoten aus seinem Alltag plastisch werden zu lassen. Da wäre zum Beispiel eine Cola-Diskussion mit seinen Kindern. Die Anekdoten lässt er allerdings nicht einfach unaufgelöst, sondern bindet sie geschickt in den Kontext des Buches ein.
Selbst wenn man alle drei Vorgänger von "Ohne Worte: Was andere über dich denken" kennt, kann man trotzdem immer wieder neue Dinge über Körpersprache lernen. Denn über die Jahre ist nicht nur die Zahl der Auftritte von Thorsten Havener gewachsen, sondern auch sein Wissen über Körpersprache. Und das merkt man. Wer sich mit Körpersprache beschäftigt, der lernt nie aus. Denn: Wir sind immer von Körpersprache umgeben, auch wenn wir uns dieser nicht immer bewusst sind.
