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Dr. Lutz Wohlrab spricht über Mail Art in der DDR.
„Mail Art“ ist, vereinfacht gesagt, die Kommunikation durch Kunstpostkarten. Die Idee stammt vom Amerikaner Ray Johnson und der „New York Correspondance School“. Das war 1962, mitten im Kalten Krieg. Politisch bedeutsamer wurde MailArt später in der DDR. Provokante „Mail Art“-Künstler ließen sich manchen subversiv-doppelbödigen Spruch einfallen, um künstlerisch aufzubegehren. Mit einer Postkarte konnte die Staatsführung provoziert werden, wenn sie Gedanken- und Reisefreiheit, Abrüstung thematisierte. Etwa der Dresdner Joachim Stange: Weil seine Post von der Stasi geöffnet wurde, stempelte er 1982 auf einen Umschlag ein bitter-
ironisches „Bitte sauber öffnen: Danke“. Lange vor Social-Media-Zeiten war es einziges Medium, um kritische Inhalte zu verbreiten und Netzwerke zu knüpfen. Joseph Beuys inspirierte die Mail Art in der DDR maßgeblich und trug so auf seine Weise zur Friedlichen Revolution bei.
Einer dieser „Mail Art“- Künstler ist der 1959 in Greifswald geborene Verleger und Psychoanalytiker Dr. Lutz Wohlrab. Als Auftakt zur Finissage der Beuys-Ausstellung wird er zum Thema einen Vortrag (ab 15 Uhr) halten. Im Anschluss starten Führungen durch die Ausstellung (17 Uhr) und als Grande Finale erfolgt die Versteigerung handsignierter Fotos von Udo Lindenberg mit Joseph Beuys beim Konzert „Künstler für den Frieden“ 1982 in Bochum.