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„Eine sonnendurchflutete Gasse in Althagen“, Ölbild von Heinrich Schlotermann (1859-1936), um 1900
Die rasante Entwicklung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert ermöglichte es Malern aus den akademisch geprägten Zentren wie Berlin, München, Düsseldorf, Paris oder London schnell und bequem ans Meer zu reisen. Das Licht, die Topografie der Landschaft und die fast unberührte Natur boten Künstlern neue Perspektiven. Einige wurden sesshaft und gründeten Künstlerkolonien, wie beispielsweise in Mecklenburg und Vorpommern auf Hiddensee und Usedom, in Ahrenshoop und Schwaan.
Der Magdeburger Mediziner Dr. Konrad Mahlfeld beschäftigt sich seit langem mit den Malern und der Kunst aus norddeutschen Künstlerkolonien. Nun zeigt er seine ungewönhliche Sammlung in der Galerie Himmelreich. Unter dem passenden Titel „Küstenlinie“ ist es ein wehmütiger Blick zurück in Zeiten, als die Dorfstraßen entlang der Dünen noch nicht asphaltiert und voller Autos waren und die Küstenlinie noch nicht von Hoteltürmen geprägt war.
Unter den Künstlern sind namhafte Maler wie der Mitbegründer der „Brücke“ Erich Heckel und Lyonel Feininger, der für seine Skizzen von Rügen und Usedom bevorzugt mit dem Fahrrad unterwegs war, oder Heinrich Schlotermann, dessen Bilder mal die Boddenwiesen auf dem Darß, mal stille Dorfstraßen in Althagen oder die Künstlerkaten von Ahrenshoop zeigen.