
© Gia Huy Dinh
Bühnefrei - Und sie träumten von der Sonne
In einer Kleinstadt soll eine Hightech-Fabrik gebaut werden. Man hofft auf den langersehnten Strukturwandel und auf Arbeitsplätze. Frank Wilke, parteiloser Stadtrat und Freund des Bürgermeisters, warnt in einer Stadtratssitzung vor den Folgen der Fabrik. Ein Gutachten soll die Wassersituation für den Ort prüfen, doch das wird verhindert …
Die 2014 gegründete freie Theatergruppe „bühnenfrei“ hat bereits mehrere gesellschaftskritische Stücke herausgebracht, darunter „wasted land“, „Hurra, die Welt geht unter“ oder die szenischen Lesungen „Geleakt!“ und „Point of no Return“. Dabei hat sich ein eigener künstlerischer Ansatz herausgebildet, der sich im klassischen Sprechtheater verortet, dabei aber stets grotesk-absurde Elemente verwendet.
In ihrer Stückentwicklung „und sie träumten von der Sonne“ beschäftigt sich das Team diesmal mit gesellschaftlichen und ökologischen Folgen von Ansiedlungsprozessen großer Tech-Unternehmen im ostdeutschen Raum: Tesla in Grünheide, TSMC in Dresden – und natürlich Intel in Magdeburg. Buch und Regie lagen dabei in den Händen von Angela Mund. Einerseits geht es um Strukturwandel und Arbeitsplätze, andererseits um Deutungshoheit, Gestaltungsmacht und Nachhaltigkeit. Welchen Preis sind wir bereit zu zahlen, um Arbeitsplätze zu schaffen? Was bedeuten im Kontext von Sachzwängen Wahrheit und wissenschaftliche Erkenntnisse?