Sebastian Hengstmann, der Ältere der Hengstmannbrüder, steht schon eine gefühlte Ewigkeit auf der Kabarettbühne, zum ersten Mal mit 5 Jahren beim Großvater Erich Hengstmann. Im Haus am Breiten Weg ist zurzeit das elfte Programm mit Bruder Tobias und das fünfte im Dreierpack mit Vater Frank zu sehen. Jetzt aber schlägt er ein neues Kapitel seiner Laufbahn auf: Solo.
Sebastian, warum bist Du Kabarettist geworden?
Durch die Prägung, klar. Es gab keinen Plan, aber es schien logisch, in Vaters Fußstapfen zu treten. Aber das ist es nicht allein: Zugespitzt, weil ich nichts richtig kann. Ich bin kein so guter Schauspieler und kein so guter Sänger. Ich bin kein guter Komponist und kein guter Schreiber. Aber als Kabarettist muss man von all dem etwas können. Und ganz wichtig: Ich habe eine Haltung. Ich möchte unterhaltsam erklären, wie die Dinge in Gesellschaft und Politik liegen.
Gibt es Vorbilder für Dich?
Kurz und knapp: Drei große P, Papa, Pölitz und Pispers.
Bisher lief es im Team doch gut.

© Hengstmanns
Sebastian Hengstmann
„Ich glaube, dass ich auch allein lustig sein kann“: Sebastian Hengstmann.
Warum nun Solo?
In der Gemeinschaft ist man zu Kompromissen gezwungen. Das geht gar nicht anders. Man muss aber auch mal etwas Neues ausprobieren. Ich schreibe den Text allein. Ich stehe allein auf der Bühne. Ich will mal nur machen, worauf ich Lust habe. Wenn es gut wird und wenn das Publikum „Ja“ sagt, dann hat das auch ganz geschäftspraktische Vorteile: Wir sind variabler in der Ansetzungspolitik.
Hast Du eine Vision für Dein Solo?
Ich möchte auf der Bühne stehen und nur erzählen, vielleicht sogar ohne Musik und Lieder und ohne die Figur Malte. Ich werde nur über Politik reden. Es wird reines politisches Kabarett. Jeder Gag hat einen politischen Hintergrund. Ich habe genug Erfahrung, um zu wissen, wie Humor funktioniert und wie so ein Abend gestaltet werden muss. Ich habe so viel zu sagen. Und ich will wissen, ob ich das kann, zwei mal eine Stunde Leute zu fesseln. Und ich glaube, dass ich auch allein lustig sein kann, aber das weiß ich nicht und ich will es wissen. Am Ende entscheidet doch das Publikum.
Sebastian Hengstmann Solo, Premiere 29. Januar, 19.30 Uhr, Kabarett „nach Hengstmanns“; Aktuelle Termine