© Kathrin Singer
Bastian Lomschmé, seit 2022 Schauspieldirektor und Chefdramaturg am Theater, und Prof. Evelyn Gius
Egal ob Buch, Film oder Theaterstück: ob wir gefesselt von dem sind, was wir sehen, gespannt darauf warten, was als nächstes passiert, hängt maßgeblich von der Dramaturgie ab. Dem Chefdramaturgen des Theaters Magdeburg, Bastian Lomsché, kommt also eine wesentliche Rolle zu. Aber könnte sein Job durch intelligente Chatbots in Gefahr sein? Gemeinsam mit Evelyn Gius, Professorin für Literaturwissenschaft und digitale Philologie an der TU Darmstadt, prüft das Institut für Künstliche Intelligenz und Bühne (IKIB) die dramaturgischen Fähigkeiten von „ChatGPT“.
Ein Theaterstück besteht aus verschiedenen Akten, die Akte wiederum aus verschiedenen Szenen. Die Dramaturgie entscheidet darüber, wie diese Szenen angeordnet werden und mit welchen Mitteln eine Geschichte erzählt werden soll, damit wir sie bis zum Ende verfolgen. Theoretisch ließe sich dieser Prozess ganz technisch herunterbrechen. In der Praxis jedoch sieht das schon völlig anders aus. Das weiß jeder, der selbst schon einmal mit Tools wie ChatGPT herumgespielt hat. Doch mit einigen Daten gefüttert könnten künstliche Intelligenzen durchaus eine Unterstützung für Dramaturgen darstellen – durch Zusammenfassungen, bei der Kuration oder auch durch fiktives Feedback. Die Möglichkeiten reichen weit und werden durch den rasanten technologischen Fortschritt immer vielseitiger.
Letztendlich wird, wie die allermeisten Berufe deren Streichung nicht erst seit Chat GPT propagiert wird, auch der Stuhl von Bastian Lomsché besetzt bleiben. Offen ist, welche ethischen und künstlerischen Fragen der Einsatz von KI im Theater aufwirft.
Hier gibt's mehr Informationen zur Veranstaltung (die Veranstaltung muss leider entfallen)
© Engelhardt
Schauspielhaus/Theater Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg
Theaterkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn