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Machen bei „Kloster.Berge.Garten“ gemeinsame Sache: Dirk Heidicke und Klaus Noack
Als 1993 mit „Die Elbe“ im Klosterbergegarten das erste Open Air der Freien Kammerspiele Premiere feierte, war der Publikumserfolg ebenso verdient wie überraschend - und der Beginn einer langen Reihe von Sommerspektakeln an immer neuen Orten der Stadt. Hatten die „jungen Wilden“ bis dahin schon mit Spektakeln geglänzt, die regelmäßig das deutsche Feuilleton nach Magdeburg lockten, so hatten die modernen Inszenierungen im Spielplanalltag doch ihre Durststrecken und zogen letztlich nur einen begrenzten Publikumskreis an. Von Regisseur und Ausstatter Klaus Noack stammte die (sich zunächst in der „Elbe“ manifestierende) Idee, Aufführungen anzubieten, die sich mit dem Ort befassten, in dem das Theater stand und in dem die Zuschauer lebten; Obgleich ihm intern viel Skepsis entgegenschlug, gab ihm der Erfolg recht.
Neben Open Airs im Hafen, auf dem SKET-Gelände oder im Stadion Neue Welt war es schließlich die Kultserie „Olvenstedt probiert‘s“, die das Portfolio der „Kammer“ bereicherte – dieser Tradition haben sich die 2014 neu gegründeten Kammerspiele vom ersten Tag an verpflichtet gefühlt. „Für die Menschen hier!“ – wie es regelmäßig am Ehle-Kiosk heißt. Auch ohne die verstorbenen Susanne und Micha Bard halten die Hinterbliebenen „Olvenstedt“ am Leben und knüpfen nun auch an die Open-Air-Tradition an, indem sie aus Anlass von dessen 200. Geburtstag den Klosterbergegarten bespielen und seine Geschichte erzählen. Dass dabei erneut Klaus Noack Regie führt, ist ein Glücks-, aber kein Zufall; hat er doch über die Jahre oft an der Kammer inszeniert, so bei mehreren Stücken mit der unvergessenen Susanne Bard und aus der Feder von Dirk Heidicke. Gemeinsam mit diesem schreibt Noack auch das Buch für das aktuelle Projekt. Es sind verheißungsvolle Voraussetzungen ...

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