
© Vanessa Weiss
Wilde Reise durch die Nacht - Puppentheater
Sie fesseln das Publikum mal ganz ohne Puppen: Lennart Morgenstern, Florian Kräuter und Freda Winter.
Ein leises Kratzen, der kleine Junge schauert. Es wird lauter – hinter der Tür. Dann öffnet sie sich. Was sich dahinter verbirgt, wissen wir nicht. Wir stellen es uns vor. Dafür braucht man nicht viel – nur Geräusche, Sprache und starke Bilder. Auch um sich in Nis Søgaards Inszenierung von Walter Moers „Wilde Reise durch die Nacht“ gemeinsam mit Gustave Dorés in wilde Abenteuer zu stürzen.
Schreckliche Ungeheuer sind selbst für die Puppenspieler Freda Winter, Lennart Morgenstern und Florian Kräuter bei dieser Inszenierung nicht fassbar – denn Puppen gibt es nicht. „Es ist ein Live-Hörspiel“, sagt Søgaard. Bei diesem begleitet der Zuschauer Gustave, wenn er eine Jungfrau befreit und sich schließlich selbst begegnet. Das alles nur, um noch nicht sterben zu müssen. Denn der Tod verlangt von ihm, bestimmte Aufgaben in einer einzigen Nacht zu erfüllen, damit er weiterleben darf. Eigentlich ist Gustave ein alter Mann, der sich kurz vor seinem Tod in eine phantastische Traumwelt flüchtet und dort seine Lebensgeschichte „durchgedichtet“ nochmal erlebt. Für die vielseitige Geräuschkulisse dieses Plots sind die Spieler verantwortlich – ein Tonband läuft nicht mit. „Die abenteuerlichen Orte von Gustaves wilden Reise werden zu Geräuschbildern“, sagt Søgaard. Unterstützt wird dies durch Videoprojektionen von Krauss & Feigl. Die stimmige Gesamtkomposition der künstlerischen Mittel gilt es natürlich gemeinsam zu entdecken. Normale Proben sind das nicht. „Die Bühne ist dann wie ein geordnetes Chaos.“
Wilde Reise durch die Nacht, Premiere: 14. Februar, 19.30 Uhr, Puppentheater; Weitere Termine