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© Thomas Rabsch
Inszenierung "Dream Machine"
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© Matthias Pfänder
Tutti in Campagna
Die beiden Fixsterne des Theaters sind aufgrund von Strömungen einem ständigen Wandel aus Zeitgeschehen, Publikumsgeschmack oder politischer Veränderung ausgesetzt. Mit diesen Strömungen wird das Theater-Publikum zu den Exoplaneten namens tutti d*amore, Dream Machine, Klaus from Space oder Industrial Mechthild geführt. Die beiden Fixsterne, das Opern- und Schauspielhaus rücken bei „eXoplanet #1 – Hysterie in der Peripherie“ in den Hintergrund und machen Platz für außergewöhnliche Spielorte. „Magdeburg hat ein wahnsinniges Potenzial, auch Musiktheater zu zeigen, das nicht dem klassischen Repertoirekanon entspricht“, bemerkt Marie Schultze, die Projektleiterin.
Das Herzstück des Festivals ist ein Wettbewerb für junge Nachwuchsregie. Dabei entstand „Industrial Mechthild“ von Lisa Pottstock und Kris Kuldkepp aus Hamburg. Eine musiktheatrale Erzählung über die Mystikerin Mechthild, die Praxis des Murmelgebets durch einen Bürgerinnenchor und die szenische Kulisse der Schwerindustrie. Das Publikum kann sich über das ehemalige SKET-Gelände bewegen und wird so Teil der Performance. Mit Klaus From Space holt der Tenor-Sänger Timur ein Stück von Klaus Nomi auf die Bühne der Gruson-Gewächshäuser. Mit einem retro-futuristischen Science-Fiction-Stil gilt dieser bis heute als legendär. In der Lesung „Die Kunst der Schwerelosigkeit“ wird der Fokus auf Erinnerung, Identität und innere Stärke aus Sicht der Penelope gelegt. Es ist der literarische Auftakt zur Oper Penelope, welche im Anschluss in einer elektroakustischen Kammeroper von Sarah Kirkland Snider stattfinden wird.
Tutti d*Amore, ein Berliner Kollektiv, bringt die moderne und queere Operette Tutti in Campagna aus einem Postbus heraus auf die Bühne. Gleich zwei Mal bunt, schrill und kostenfrei.
Auf der Opernhausbühne lässt Gerald Berry das Drama um die biblische Prinzessin Salome aus dem 20. Jahrhundert wieder aufleben.
In der Dream Machine, einer Telefonzelle im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, kann das Publikum Traumerinnerungen, Wünsche und Sehnsüchte hinterlassen. Diese werden dann in Musik umgewandelt.
Mit brüllend bunten Neon-Plakaten wird die Stadt wachgerüttelt, denn Musiktheater kann frech, experimentell und gleichzeitig tiefgründig sein. eXoplanet wird die freie Theaterszene stärker mit den großen Häusern vernetzen, ohne dass diese dabei die eigene Identität verlieren. In zwei Jahren könnte es dann mit „eXoplanet #2“ weitergehen.
Hier geht es zu allen Spielterminen im Rahmen des ersten "eXoplanet"-Festivals vom 9.-11. Mai