© Elisabeth Heinemann
Ganz wie die Dietrich: Susanne Bard
Kammerspiele Magdeburg 2016: Grand mit Diva
Das Etikett der launenhaften Diva, die mit ihren Allüren alle in den Wahnsinn treibt, hing Susanne Bard lange an. Das Publikum liebte sie dafür. So sehr, dass sie auch nach ihrer Rückkehr nach Magdeburg immer wieder darauf angesprochen wurde, ob es nicht ein Revival der „Nachtgesänge“ geben könnte. Regisseur Klaus Noack ließ sich nicht lange bitten und inszeniert nun „Grand mit Diva“. Statt der damaligen Kammerschauspieler stehen der Actrice nun die vier smarten Herren von „Voices only“ zur Seite. Die hatten ihren ersten Auftritt bei der Folge „Spiel mir das Lied vom Tod“ der ebenso legendären Reihe „Olvenstedt probiert‘s“. Unter den vier Laien-Sängern des Noch-Geheimtipp-Quartetts aus Magdeburg ist mit Christian Hoffmann der Leiter des Neuen Magdeburger Kammerchors, der die Produktionen der Kammerspiele immer wieder musikalisch unterstützt.
Als Spielstätte haben sie den Gartensaal des Gesellschaftshauses entdeckt, in dem etwa 150 Zuschauer in Caféhaus-Atmosphäre an Tischen sitzen sollen. Musikalisch verspricht Susanne Bard Wiedererkennbares aus der Erfolgsreihe aus den Neunzigern, darunter Chansons, Filmtitel und Musicalhits aus den 1920er und -30er Jahren, „aber auch einen klassischen Schubert“. Die „Jungs“ hingegen steuern Volkslieder bei.
Dass Susanne Bard, die sich überhaupt nicht so fühlt, zuweilen auf die „Diva“ reduziert wurde, amüsiert sie heute eher. Dabei ist ihr Rollenarsenal vielfältiger als es ihr vermutlich an festen Theaterhäusern angeboten worden wäre. Die Bandbreite reicht von der Proll-Diva in „Olvenstedt probiert‘s“ bis hin zu „Mephisto“, den sie ab April in der Ensemblefassung von Goethes „Faust“ geben wird.
Zur Veranstaltung: Grand mit Diva, Premiere 18. Februar, www.kammerspiele-magdeburg.de