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"MEINS, wie es sinkt und kracht"
Werfen einen satirischen Blick auf unser Besitzstandsdenken: Hans-Günther Pölitz und Marion Bach
„Mit Schmetterlingsnetzen Elefanten einfangen“ beschreibt Rainer Otto die Schwierigkeit, den Humor zu bewahren im aktuell politischen Kabarett. Auch Textautor Hans-Günther Pölitz, der zusammen mit Marion Bach auf der Brettlbühne stehen wird, fällt es zunehmend schwerer: „Vor 20 Jahren war das Feindbild klar, da ging es immer um Kohl.“ Heute sei die Lage viel komplexer. Satire bedeute Lachen, wo man eigentlich weinen möchte, definiert er und beschreibt sein neues Programm als logische Fortsetzung des Publikumsrenners „Erspart und unsere Zukunft“, der über 100 Mal lief. Und für Diskussionen sorgte.
Weil die provokanten Thesen eben nicht jedem gefallen oder aber dem Publikum absolut und endlich aus dem Herzen sprechen. „MEINS, wie es sinkt und kracht“ thematisiert die Frage nach Besitzstandsdenken, die Angst vor dem Verlust des eigenen bescheidenen Wohlstands. Die aktuellen Flüchtlingsdiskussionen sind ebenso Thema wie NSA, PEGIDA, Griechenland, neue Kriegsgefahren und regional die Polizeireform in Sachsen-Anhalt. „Stärker als in bisherigen Programm steht aber im Mittelpunkt, wie wir uns dabei verhalten“, kündigt Pölitz an. Dabei nehmen sich die Zwickmüller das Recht aller Satiriker, ungerecht und politisch unkorrekt zu sein. Immer mit dem Bewusstsein, dass wer die Lacher hat, die Macht hat und dass im Witz größte Brutalität liegen kann. Die fürs Kabarett nötige Leichtigkeit, große Probleme humorvoll zu präsentieren, verspricht Regisseur Rainer Otto. Das ist alles andere als einfach. Denn, so Pölitz: „Manchmal packt einen schon die Wut!“
MEINS, wie es sinkt und kracht, Premiere 2. Juni, 20 Uhr, Zwickmühle; weitere Termine