© Thomas Stachelhaus
In 17 Tagen einmal von Nord nach Süd durch Deutschland: Joey Kelly
Südpol, eisiger Wind, 40 Grad Minus. Und mittendrin Joey Kelly. Das war 2010 und in Nachahmung des Duells Scott – Amundsen 100 Jahre zuvor, musste es natürlich ebenfalls ein Wettlauf über zehn Tage und 400 km Eiswüste sein. Seit mehr als 10 Jahren liebt Joey Kelly diese Extreme und lebt sie bei Langdistanzwettkämpfen aus. Was treibt ihn dazu? Eine Frage, auf die der 48jährige selbst keine Antwort hat. Aber er erzählt gern, wie er zum Extremsport kam. Eine Wette mit der Schwester, die an einem Triathlon teilnahm, war ausschlaggebend. „Das kann ich auch“, hat er damals gesagt, sich angemeldet – „und total abgekackt. Aber genau das hat mich gepackt.“ Anfangs als Ausgleich gedacht, verändert der Sport mit der Zeit sein Leben. Auf der Suche nach der ultimativen Herausforderung steckte sich Kelly Immer höhere Ziele: Er reist in die abgelegensten Gegenden der Welt, um an härtesten Ultra-Wettkämpfen teilzunehmen, absolviert über 50 Marathons, mehr als 30 Ultramarathons und neun Wüstenläufe. Belm „Race Across America“ durchquert er auf dem Fahrrad viermal die USA von der West- zur Ostküste. Auch seine privaten Touren wurden immer ausgedehnter: Mal lief er 900 Kilometer allein quer durch Deutschland, schlief draußen und ernährte sich von der Natur. Und 2019 brach er mit Sohn Luke zum 13.000 km-Roadtrip nach Fernost auf: In einem alten VW-Bulll reisten die beiden ohne Geld für Benzin von Berlin nach Peking. Sein rund zweistündiger Multivisionsvortrag ist mit zahlreichen Videos angereichert, intensiv spricht Joey Kelly über seine von außen betrachtet unmenschlich erscheinenden Erfahrungen auf diesen Touren. Außerdem gewährt er private Einblicke hinter die Kulissen seiner Kelly Family. Dazu gehören kaum bekannte Fotos und Videos aus der Zeit vor dem Durchbruch, als die Eltern noch lebten und die ganze Familie den Lebensunterhalt mit einfacher Straßenmuslk bestritt.