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Lore Krüger
Ihre Schwarz-Weiss Fotos wurden wiederentdeckt: Lore Krüger
Ein Koffer voller Bilder. Der Titel der Ausstellung ist kein Zufall, sondern Beschreibung einer Tatsache – und einer kleinen Sensation. 1914 in Magdeburg als Tochter jüdischer Eltern geboren, hat Lore Krüger nur in einem kurzen Zeitraum als Fotografin gearbeitet. Geblieben sind rund 200 Aufnahmen, verwahrt in einem Koffer. Erst nach ihrem Tod 2009 wurden sie zum ersten Mal gezeigt. Im Kunstmuseum Magdeburg werden etwa 100 davon zu sehen sein.
Lore Krügers Fotografien sind vom Stil des neuen Sehens des Bauhauses geprägt, zeigen aber auch Einflüsse des Kubismus, Dadaismus und Surrealismus. Das fotografische Handwerk lernte sie in Paris, bei Florence Henri. Sie experimentierte dabei aber ebenso im Labor mit der Technik der Montage, des Fotogramms und der Mehrfachbelichtung.
Lore Krüger erlebte und überlebte Emigration, Widerstand, Verhaftung, Internierungslager, Verfolgung und Exil nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und während des Zweiten Weltkrieges. Ihre Kamera hatte sie immer dabei. Ihre Fotografien entstanden zwischen 1934 und 1944 auf den vielen Stationen ihres Exils in Frankreich, Spanien, Trinidad und den USA. Es sind einzigartige Dokumente, deren Spektrum von der intimen Privatfotografie über Auftragsarbeiten und Sozialstudien bis hin zu abstrakten, fotografischen Experimenten reicht.
Die Entdeckung des fotografischen Nachlasses Lore Krügers ist ein Glücksfall, der anhand ihres Schicksals einen neuen und unmittelbaren Zugang zur Zeitgeschichte ermöglicht.
Lore Krüger. Ein Koffer voller Bilder. Fotografien 1934-1944, 10. Juni - 23. August www.kunstmuseum-magdeburg.de