„Der Spaß an und in der Kunst ist uns eigentlich das Wichtigste“, sagt Bildhauer Volker Kiehn, grient, der Satz aber steht wie in Stein geschlagen. Schon der Titel der allerersten Ausstellung im Februar 2005 (Spieler Nr. 6), in der Galerie-Mitbegründer Sebastian Herzau ölige Einsichten in die bisweilen tragische Welt des (Amateur)Fußballs gewährte, zeigte, welch Geistes Kind diese Galerie für zeitgenössische Kunst fortan sein würde. Die Idee, in einem leerstehenden Laden am südlichsten Zipfel der Stadt die Galerie ins Leben zu rufen, war zwingend: „Der Platz dort war einfach da!“ In dem alten HO-Laden bringen die beiden seit nun einer Dekade Künstler und Publikum auf sehr eigene Art zusammen, stets mit Herz und feinem Sinn für die etwas andere Kunst.
Das brachte auch ernsthafte Anerkennung. 2007 wurde „dieHO“ für ihre Konzeption von der Kunststiftung des Landes im Rahmen des damaligen Galerieprogramms „Rent a Gallery“ mit einer einjährigen Finanzförderung bedacht. Im selben Jahr lobte die Hünstlerorganisation, so der verballhornte Name der dieHO-Kombattanten, einen landesweiten Nachwuchspreis aus, der sich an blutjunge Künstler bis 22 Jahre und aller Genres richtete. Als wäre das nicht schon außergewöhnlich genug für Magdeburg, so entwickelten sich die regelmäßigen Vernissagen zu wahren Publikumsmagneten. Ein Ikarusflug mit nachfolgendem Absturz: Der Kunstpreis wurde 2013 nach sechs guten Jahren aufgrund nachlassender Bewerbungen eingestellt. „Wir wollten einfach nicht wahrhaben, wie schwierig es wurde, junge Nachwuchskünstler zu mobilisieren.“ Die Zahl der jährlichen Ausstellungen haben sie ebenfalls zurückgefahren. Für Kiehn steht die Frage nach einer Schließung aber nicht im Raum. „Unsere Ausstellungen sind weiter gut bis sehr gut besucht. Wir haben eine so lange Zeit überdauert, das ist für eine Galerie in Magdeburg schon etwas Besonderes.“ 10 Jahre gehören anständig gefeiert. Zur Open Gallery sind alle Freunde der dieHO Galerie aufgefordert, ein eigenes Kunstwerk mitzubringen. „Die werden Teil der einwöchigen Ausstellung. Man bekommt von uns Hammer und Nagel und kann sich seinen Platz selbst aussuchen.“ Zur „offenen Galerie“ gilt also: Wer zuerst kommt, stellt zuerst aus! So bleibt die dieHO, was sie war: spaßig, lebendig, anders – einfach hünstlich. Auf die nächsten 10 Jahre!
Open Gallery, 11. April, ab 17 Uhr, dieHO Galerie