© Wenzel Oschington
Die Grünanlagen eignen sich gut für Veranstaltungen: wie hier beim Glacis Open Air 2021
Deutschland ist weltweit für drei Dinge bekannt: Bier, Pünktlichkeit und natürlich Bürokratie. Letzteres steht kleinen Kulturveranstaltungen häufig im Weg, aber damit soll jetzt Schluss sein. Am zweiten Juni gab die Stadt drei Grünflächen für spontane, kulturelle Treffen frei: Am Scherbelsberg, am Godehardteich, sowie in den Glacis-Anlagen. Dort können ab sofort bis zu 200 Leute bis maximal 22 Uhr zusammenkommen – und das ohne jegliche Anmeldung. Allerdings ist die gewerbliche Abgabe von Getränken und Essen untersagt und der Alkoholkonsum sollte nicht im Vordergrund stehen.
Das gemeinsame Genießen von Musik zu erleichtern, soll soziales Miteinander fördern, aber auch die kulturelle Landschaft erweitern. „Mit diesem Projekt wollen wir jungen Magdeburgern und Studierenden die Chance geben, sich entspannt treffen zu können, um ihre eigenen Plätze in geregeltem Rahmen erlebbar zu machen und somit Magdeburg auch als einen Ort mit Perspektiven zu empfinden,” so die Vision von Regina-Dolores Stieler-Hinz vom Kulturdezernat.
Schon im letzten August wurden die Hürden auf jenen Grünflächen fallengelassen, aber der Zeitraum reichte nicht aus um Erkenntnisse über die Nutzung oder die entstehende Lärmbelästigung zu sammeln. Die zweite Proberunde soll jetzt Aufschluss geben, denn trotz geltender Rahmenbedingungen und den Richtwerten für Lärmschutz ließen sich Störungen der Bewohner nicht ausschließen. Holger Platz, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung, hofft auf Verständnis im Für- und Miteinander.
Im Herbst kommen dann Kulturdezernat, Ordnungsamt und Vertreter des Bündnisses „Freie Open Airs” zusammen und diskutieren darüber, ob und wie das Modell weiterhin funktionieren kann.
Die Pressemeldung mit einer Karte der Grünflächen findet man hier
