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Tor für Europa
Auswärtsspiel 1989: BSG Stahl Brandenburg – 1. FCM
Unbändige Fußballfans gibt es nicht erst seit heute. Schon zu DDR-Zeiten waren die Züge der Reichsbahn am Wochenende mit reisefreudigen „Auswärtsfahrern“ gespickt. Doch spätestens an der innerdeutschen Grenze war Schluss. Für ostdeutsche Fußballfans war es ein ferner Traum, in die Stadien Westdeutschlands, Englands oder Frankreichs zu reisen, um dort ihre Mannschaft im Europapokal spielen zu sehen. Der Drang nach Begegnung war trotzdem groß – und schwer zu bändigen. Die Wanderausstellung „Tor für Europa“ dokumentiert nun solche grenzüberschreitenden Fußballgeschichten. Basis sind Interviews mit ostdeutschen und polnischen Fans, die über ihre Reiseabenteuer vor 1989 erzählen. Es geht auch um die in den 1970er Jahren sich entwickelnde Fanszene, abwertend als „Rowdys“ betitelt, die sich abseits der staatlich-organisierten Jugendkultur entwickeln. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung den Aufbau zweier Sportsysteme in Ost und West und die Fortsetzung des „Kalten Kriegs“ im Sport.
Zur Auftaktveranstaltung am 18. Februar kommt Kurator Daniel Küchenmeister aus Berlin, im März folgt eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Magdeburger Gedenkstätte Moritzplatz. Den Abschluss bildet Fußballautor und Tagessspiegel-Kolumnist Frank Willmann, welcher mit seinen Fußball-Anekdoten und Nähkästchen-Geschichten aus Ostdeutschland sicher für einiges Schmunzeln sorgen wird.
"Tor für Europa: Fußball-Fans in der DDR und internationale Begegnungen“ 18. Feb.–2. April, Di-Fr ab 14 Uhr, Fanprojekt Magdeburg, Klaus-Miesner-Platz 4, hinter d. H.-Gieseler-Halle