(RG)
Мир для України!
Februar ‘23 hab ich mich hier in dieser Kolumne unter dem Titel „Magdecore“ über zu wenig Magdeburg-Fiction beschwert, nebst dreier Filmideen. Aug ‘24 gab es in der Ausgabe Voll Magde einen Schwank zur Indie-Strömung „Mumblecore“ und dazu gehörige Beispiele aus MD. Betrachten wir Voll Magde einfach als Magdecore II. Gerade passiert wieder viel hier und ich denke mir: Jupp, Magdecore III. Jüngst habe ich mir zwei Kurzfilme aus dem Haus … den Magdeburger Schmieden … chubiMedia (Christian Nikita Chubarov) & KnipsProductions (Philipp Lau) angeschaut.
(Darf ich) Weihnachten hassen (?): Der offizielle Film zur Stimmung
Im Abspann heißt der Kurzfilm von Christian Chubarov und Philipp Lau „Darf ich Weihnachten hassen?“, im Wettbewerb heißt er „Weihnachten hassen“ – it’s your choice. Ungeachtet des Multiple-Choice-Titels, setzt das Anti-X-mas-Stück eine charmant simple Prämisse in den Mittelpunkt, mit der viele Menschen viben: Anna (Chiara Boelingen) findet Weihnachten scheiße, passiv-aggressiver Attitüde inklusive! Die Ursachen dafür ergründet der Kurzfilm in Bildern, die aussehen, als hätte „Dark City“-Regisseur Alex Proyas eines Abends seine Kamera ausgepackt und spontan seine potenziell unterdrückten Heiligabend-Traumata zu einem Mumblecore-Teig ausgerollt und daraus eben dieses hier vorliegende Filmplätzchen ausgestochen.
Hier wäre es konsequent gewesen, die manchmal etwas zu aufgesagten Dialoge einfach direkt improvisieren zu lassen. Beim StudiMovie ‘24 hat der Film trotzdem überzeugt. Müsste ich den Film ranken, würde ich ihm 3 Christbaumkugeln geben, auf einer Skala mit Ypsilon möglichen Lamettapäcken. Wann kommt das Warner-Remake mit Karoline Herfurth?
Messer gegen Gift: Aus dem Leben einer Beziehung
Über den neuen Kurzfilm „Messer gegen Gift“, diesmal inszeniert von Anna Pospiech, möchte ich hier eigentlich gar nicht zu viel reden, weil unveröffentlicht und mit Einreicheabsichten beladen. Ich war allerdings froh den Kurzfilm vorab sichten zu dürfen, verhandelt er doch das Thema „toxische Beziehung“ auf nicht uninteressante Weise. Das wäre jetzt kein Film für einen Kinofamilienbesuch, aber zumindest beklemmend genug, um die beklemmende Stille aufzubrechen, wenn sich die eigenen und die Schwiegereltern das erste Mal kennenlernen – oder so. Bin gespannt, wie sich der Streifen auf den Nachwuchsfestivals schlägt.
Weiterführendes
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Jugendfilmpreis Sachsen-Anhalt 2024: Choices – Du bestimmst Deinen Weg
Bis zum 16. Oktober, 12:00 Uhr darf sich bitte außerdem fleißig für den Jugendfilmpreis Sachsen-Anhalt beworben werden. Das Motto diesmal: „Choices – Du bestimmst Deinen Weg!“ – meiner Meinung nach das perfekte Motto für Pizzaflyer, Google Maps und den Tattoo-Artist um die Ecke. Ich persönlich bin gespannt, wie dehnbar der Begriff „Erstlingswerke“ diesmal ist, welche Beiträge heimlich das zweite Mal eingereicht werden, wann die Beiträge aus dem wunderbaren Jugendfilmcamp Ahrendsee in der Kategorie „First Steps“ bei den medienpädagogischen Projekten einsortiert werden, wie oft „Kinder spielen Erwachsene“ noch Gegenstand von Diskussion en sein wird und ob „EduVision“ nicht der geilere Kategorientitel für medienpädagogische Projekte wäre.
Auch gut: Die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt sind zurück! Das international sicherlich wichtigste Filmfestival am Magdeburger Moritzplatz findet dieses Jahr vom 22. bis 27. Oktober statt! Nice!
Hinweise zu coolem Magdecore bitte an: rob@dates-online.de
PS: Du bist Kreativkopf in Magdeburg oder Umgebung? Dann schau doch mal beim monatlichen Treffen des Netzwerkes NMC (New Magdeburg Cinema) vorbei. Austausch über Projekte und Netzwerken ohne Stress.
Schreibt einfach 'ne Mail an new-magdeburg-cinema@gmx.de
oder schau auf Insta vorbei: https://www.instagram.com/new_magdeburg_cinema