DEFA Stiftung
Traumrolle für Fritz Marquardt als Schrankenwärter auf neuen Wegen
Friedrich Wilhelm Georg Platow ist ein etwas kauziger, aber sympathischer Schrankenwärter, 57 Jahre alt. Als seine Strecke modernisiert wird, soll er auf den ruhigen Posten an einer Nebenstrecke versetzt werden, während seinen Sohn die Delegierung zu einem Qualifizierungslehrgang erwartet. Doch Platow jun. hat keine Lust dazu, und so entschließt sich der Vater, dorthin zu fahren. Ausgerüstet mit dessen Papieren erlebt der dadurch um zwanzig Jahre Verjüngte auch privat eine zweite Jugend: Er verliebt sich, freilich hoffnungslos, in eine junge Frau, die, wie er, gerade dabei ist, sich in einer neuen Existenz zurechtzufinden. Der Schwindel fliegt zwar auf, aber Platow wird schließlich auf einem Großstadtbahnhof eingesetzt.
Wegen seiner großen Realitätsnähe traf den Film die Reglementierung der Kulturverwalter: Keine Premiere, wenige Kopien für die Studiokinos, kein Einsatz im Ausland. Roland Dressel, dessen Debüt als DEFA-Chefkameramann der Film war, durfte in den Folgejahren nur Fernsehaufträge ausführen. Rückblickend sagt er „Der hatte es in sich dieser Film … er unterschied sich in der Struktur, im Stoff, im Gesamten von all dem, was ich bisher an Filmen mitgemacht hatte.“
Zu den Spielterminen von "Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow" im Moritzhof