Die Schlacht ist geschlagen, am dritten Tag nach der Einnahme Magdeburgs. Aus dem katholischen Feldlager kann man noch den Rauch der ausgebrannten Stadt sehen. In dieser Szenerie beginnt der Roman Elbfeuer der beiden Autoren Udo Locher und Lisbeth Wilding. Locher stammt vom Neckar, Wilding aus Bregenz, in deren österreichischer Heimat der Feldherr Tilly durchaus verehrt wird.
In Rückblenden schildern sie die Entwicklung dieses Desasters in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. Denn seit Monaten war die reiche Stadt Magdeburg vom katholischen Heer unter der Führung Tillys eingekesselt. Tilly will die Stadt kampflos in die Knie zwingen und fordert die Kapitulation. Im Spannungsfeld zwischen Hochmut, Habsucht und banger Ungewissheit ringen die Ratsherren um die richtige Entscheidung. Sollen sie weiter auf die Rettung durch den Schwedenkönig Gustav Adolf setzen oder kapitulieren? Ehrgeiz, Angst, Begierde und Liebe bestimmen das alltägliche Leben dieser Menschen, umgeben von Krieg, Pest, Hexenwahn und religiösem Fanatismus.
Locher/Wilding: Elbfeuer. Magdeburgs Bluthochzeit 1631, Dr. Ziethen Verlag Oschersleben, 19,99 Euro