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© Seawatch
Adrian Pourviseh stellt „Das Schimmern der See“ vor
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© Avantverlag
Cover Das Schimmern der See
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© Chris Grodotzki
Pia Klemo stellt „Lass uns mit den Toten tanzen“ vor
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© Maro Verlag
Cover Lass uns mit den Toten tanzen
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© Sascha Hilgers
Susanne Götze malt eine Zukunft ohne Wasser
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© dtv
Cover Durstiges Land
Das Meer in seiner abgründigen Tiefe, die einsame Küste, die heldenhafte Seefahrt, der idyllische See oder die unberechenbare Naturgewalt: schon immer haben sich Schriftsteller auf vielfältige Weise mit dem Element Wasser in all seinen Erscheinungsformen und Aggregatzuständen auseinandergesetzt. Auch in den 33. Magdeburger Literaturwochen wird unter dem Motto „Stille Wasser“ ein Blick auf die aktuelle regionale und überregionale Literaturlandschaft geworfen, in der das ambivalente Element das Motiv zahlreicher Erzählungen ist. Beginnend mit dem 45-minütigen Monolog-Theaterstück „Hope Spot Ocean“ geht es unter die Wasseroberfläche der Ostsee und in die Gedankenwelt von Stella. Stella kämpft mit dem Verlust eines wichtigen Menschen. Die Ostsee dient als Projektionsfläche ihres Schmerzes: im Meer schwimmender Müll, Schiffslärm, Übersäuerung und Überfischung. In ihren dystopischen Gedanken vom selbstverschuldeten Weltuntergang kommt sie an einen Punkt, an dem sie sich aktiv auf die Suche nach der Hoffnung im Meer macht. Für den Schwimmer und Romanautor John von Düffel ist das Wasser eine Konstante, auch wenn sich sein Blick auf Flüsse, Seen und Meere im Laufe von zwei Jahrzehnten immer wieder veränderte. Was einst im Überfluss vorhanden schien, ist heute kostbar. In „Wasser und andere Welten“ versammelt er 18 teils poetologische, teils autobiografische Texte zum Schwimmen und Schreiben. Pia Klemp war Kapitänin bei der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer. 2017 wurde eines ihrer Schiffe in einem italienischen Hafen von den Behörden beschlagnahmt. Ihr und weiteren Crewmitgliedern droht ein Prozess und bis zu 20 Jahre Haft. Während sich ihr Einsatz vom Wasser auf die Straße verlagert hat, schrieb sie den Roman „Lass uns mit den Toten tanzen“, der von ihren Rettungsmissionen geprägt ist, aber auch von dem Kampf um eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Auch der Comiczeichner Adrian Purviseh arbeitete als freiwilliger Seenotretter auf der Sea-Watch 3 und kennt die Anspannung und Bedrohung bei den Einsätzen. Seine Graphic Novel „Das Schimmern der See“ ist ein gezeichneter Augenzeugenbericht über den schrecklichen Alltag an den Außengrenzen Europas und ein lautstarker Aufruf zu mehr Menschlichkeit. Von der Schönheit und Notwendigkeit des kulturellen Austauschs wird in dem Buch „HiddenOrient“ erzählt, wobei zwei scheinbar gegensätzliche Welten verknüpft werden: die idyllische Insel Hiddensee und der geheimnisvolle Orient. Die Geschichtensammlung aus Prosa, Lyrik und akademischen Texten beleuchtet den kulturellen Austausch zwischen Ost und West und zeigt, wie Norden und Süden, Abendland und Morgenland im stetigen Austausch und Harmonie aufeinandertreffen. Zum Abschluss zeigen die Kammerspiele Magdeburg in „Wasser.Strom.Geschichten“ Texte aus der dramatischen Literatur, die sich mit Metaphern des Wassers vom still ruhenden See über den rauschenden Bach bis hin zum wild tosenden Meer beschäftigen.