
© Joachim Baldauf
Autor Stefan Hornbach
„Sebastian sollte überall sein, aber nicht in seinem alten Kinderzimmer, nicht in diesem Neubaugebiet irgendwo in Deutschland. Er sollte in seiner WG sein, er sollte an der Uni sein, er sollte mit seiner besten Freundin Su zusammen andere Jungs kennenlernen und einfach leben.“ Und doch muss Sebastian aufgrund seiner Diagnose im alten Kinderzimmer wohnen. Krebs bekommt in Deutschland fast jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens. Trotzdem wird das Thema gern totgeschwiegen. Schriftsteller Stefan Hornbach hat das Schweigen mit seinem Buch „Den Hund überleben“ gebrochen, schreibt über die Stationen der Erkrankung und das Überdenken des eigenen Lebens in einer solchen Situation.
Die Geschichte vom jungen Sebastian ähnelt Hornbachs eigener und soll eine kritische Auseinandersetzung mit der Krankheit Krebs hervorrufen. Der 38-jährige liebt das Geschichtenschreiben, Lesen und Fantasieren bereits seit Kindheit und Jugend. Die Theaterstücke, welche er nach seinem Schauspielstudium in Ludwigsburg schrieb, bekamen Auszeichnungen und sein Roman „Den Hund überleben“ wurde 2021 mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung versehen. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Da ist etwas. Krebs und Emotionen“ im Universitätsklinikum wird Hornbach aus seinem Buch lesen. Die Emotionen, die durch einen positiven Krebsbefund entstehen, sollen hier besprochen werden. Dafür müsse ein gemeinsamer Umgang mit Familie und Freunden gefunden werden, denn Krebs sei kein Todesurteil, sondern kann auch heilbar sein.
Zur Lesung von Stefan Hornbach - „Den Hund überleben“
Die Lesung findet auf dem Campus der Unimedizin im Hörsaal 7 statt.